Josef Wagner (Hanwag) erhält auf der Messe OutDoor 2012 die Auszeichnung "OutDoor Celebrity of the Year 2012"

geschrieben von
 Josef Wagner (Hanwag) erhält auf der Messe OutDoor 2012 die Auszeichnung "OutDoor Celebrity of the Year 2012" by Hanwag

Presseauskunft vom 13.07.2012

OUTDOOR CELEBRITY OF THE YEAR 2012 - JOSEF WAGNER LEBENS(HAND)WERK!

Am 12. Juli 2012 ehrte die Messe Friedrichshafen (OutDoor 2012) – stellvertretend für die gesamte Outdoor-Branche zum siebten Mal eine bedeutende Persönlichkeit für ihr Engagement in der Outdoor-Branche. In diesem Jahr ging die international renommierte Auszeichnung „OutDoor Celebrity of the Year 2012“ an Josef Wagner, den Senior-Chef des bayrischen Bergschuhherstellers Hanwag (Vierkirchen, Oberbayern). Eine Jury aus international führenden Fachjournalisten und Industrievertretern ehrte den 90-Jährigen für sein Lebenswerk. 90 Jahre alt, davon 76 Jahre bei Hanwag, 32 Jahre lang Geschäftsführer – die Rede ist von Josef „Sepp“ Wagner. Sein guter Ruf in der Welt des Bergsports ist aber nicht alleine durch seine langjährige Tätigkeit geprägt. Es sind die handwerklich hervorragenden Produkte, die „sein“ Hanwag zu einer Marke machten. Für sein Handwerk – gleichzeitig sein Lebenswerk – erhielt er am gestrigen Abend die Auszeichnung „OutDoor Celebrity of the Year 2012“ im Rahmen der offiziellen Preisverleihung auf der Outdoor-Fachmesse in Friedrichshafen.

Sein langjähriger Handelspartner Flori Schuster, Geschäftsführer beim Münchner Sporthaus Schuster, ehrte den Schuhmacher in einer Laudatio. Er verglich Wagner mit einem guten Bergschuh: „Man fühlt sich wohl, wenn man zum ersten Mal hinein schlupft, und je mehr man mit ihm unternimmt, desto mehr wird er zu einem treuen, verlässlichen Freund. “ Vor fast acht Jahrzehnten begann Josef Wagner als Lehrling in der Schuhmacherei seines Onkels HANs WAGner in Vierkirchen im Dachauer Land. 1972 übernahm er die Geschäftsführung und machte die Schuhmacherwerkstatt zu einer international anerkannten Marke in der Bergsportwelt. Bis 2004 lenkte er das Unternehmen und verkaufte – mangels Nachfolger in der Familie, die gewillt waren, Hanwag weiter zu führen – Hanwag an die schwedische Fenix Outdoor Group, zu der Marken wie Fjällräven, Primus, Brunton und Tierra gehören. In Verbundenheit zu seinen Mitarbeitern und seiner Heimat Vierkirchen stellte er beim Verkauf vertraglich sicher, dass alle Arbeitsplätze – einschließlich der Produktion – erhalten blieben. Doch im Ruhestand ist „Sepp“ noch nicht. Jeden Tag findet man ihn bereits ab sieben Uhr morgens im Unternehmen und er ist gleichermaßen gefürchtet wie geachtet: die Qualität geht ihm über alles und seinem Auge entgeht nichts! Nur Donnerstag gönnt er sich eine sportliche Auszeit. Da spielt er Tennis: „Unser Doppel ist zusammen über 300 Jahre alt.“ Jürgen Siegwarth, Prokurist bei Hanwag, erklärt: „Im Namen unseres gesamten Teams gratulieren wir unserem Senior-Chef ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. In der Schuhherstellung profitieren wir jeden Tag von der unglaublichen Erfahrung und dem fundierten Wissen von Josef Wagner. Er ist in jeder Hinsicht ein großes Vorbild für uns alle!“

DIE HANWAG FIRMENGESCHICHTE

1896 wurde Hans Wagner in Jetzendorf geboren. Er gründete das Unternehmen und gab ihm seinen Namen. Zuvor hatte er – wie Vater und Großvater – das Schuhmacherhandwerk erlernt. Auch seine beiden Brüder, Alfred und Lorenz Wagner, wurden Schuhmacher und wie Hans gründeten sie ihre eigenen Unternehmen: Hochland und Lowa.

1919 Hans Wagner erlernt in München die hohe Kunst des Zwienähens. Diese Machart wird heute nur noch von wenigen Schuhmachern beherrscht – aber bei Hanwag sorgfältig gepflegt.

1921 Hans Wagner macht sich selbstständig und eröffnet in Vierkirchen – wo Hanwag bis heute seinen Unternehmenssitz hat – seine erste Werkstatt. Dort stellt er Maßschuhe her und führt Reparaturen durch. Um ein Auskommen zu finden, muss er auch die Höfe im Umland besuchen und vor Ort im Tausch gegen Essen oder als Tagelöhner altes Schuhwerk reparieren.

1923 Ein Händler aus der Region hört von der Qualität des Schuhwerks und übernimmt den Vertrieb. Das Geschäft läuft so gut, dass Wagner jetzt vier Lehrlinge beschäftigt und sein erstes Haus baut.

1926 Die Nachfrage hält weiter an. Wagner baut die Werkstatt aus und stellt die ersten Näherinnen ein. 1936 Für die Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen fertigt Hans Wagner die ersten Skistiefel – aus Leder. Zu dieser Zeit stellt er auch seinen Neffen Josef Wagner ein. Jener erlernt das Schuhmacherhandwerk und wird später das Unternehmen übernehmen.

1940 Erfindung der Nähmaschine zur Fertigung zwiegenähter Schuhe.

1945 Nach dem Krieg gewinnt „Marketing“ langsam an Bedeutung. Hans Wagner will seinem Unternehmen einen „richtigen“ Namen geben und nennt es nach einiger Überlegung ‚Hawa’.

1952 Josef Wagner muss aus namensrechtlichen Gründen – es gibt bereits einen Textilhersteller ‚Hawa’ – das Unternehmen umbenennen; der Einfachheit halber in ‚Hanwag’.

1956 Hanwag stellt erstmal auf der Sportartikelmesse in Wiesbaden aus, jene Messe, aus der später die ISPO entsteht. Josef Wagner lernt dort Klaus Obermeyer kennen, der als Auswanderer in den USA im Ski-Business arbeitet. In den folgenden Jahren ist Hanwag exklusiver Lieferant von Stiefeln für Obermeyer. Zigtausend Paare werden unter dem Markennamen „Garmisch“ nach Nordamerika exportiert.

1970 Mit dem „Haute Route“ bringt Hanwag den ersten speziellen Skitourenstiefel auf den Markt.

1972 In der Zeit von 1972 bis ins Jahr 2004 war Josef Wagner für die Firmengeschicke verantwortlich. Durch sein großes Engagement und die ständige Verbesserung und Fortentwicklung im Berg-, Trekking- und Wanderschuhbereich konnten in dieser Zeit viele neue Märkte erschlossen werden.

1980 Mit fachlicher Beratung von Sepp Gschwendtner, eine Legende der deutschen Sportkletterszene, schustert Hanwag als einer der ersten Hersteller
spezielle Sportkletterschuhe. In den achtziger Jahren beginnt der große Trend „Outdoor“. Ob Wandern, Trekking, Backpacking oder Bergsteigen, ob vor der eigenen Haustür oder am Ende der Welt – es zieht die Menschen nach draußen. Hanwag konzentriert sich voll auf diesen Markt und stellt die Produktion von Skistiefeln ein.

1987 Hanwag bringt die ersten speziellen Stiefel für Gleitschirmflieger auf den Markt, erneut mit Unterstützung des umtriebigen „Gschwendtner-Sepp“. Bis heute ist Hanwag in diesem Segment weltweiter Marktführer.

1996 Hanwag stellt den ‚Alaska GTX’ vor, einen Trekking-Schuh aus Leder mit GORE-TEX® Futter. Bis heute ist dieser Schuh ein Bestseller und wird fast unverändert produziert.

2004 Sepp Wagner verkauft – mangels Erben in der Familie – sein Unternehmen an die schwedische Fenix Outdoor AB (u.a. Eigentümer der Marken Fjällräven, Primus, Brunton und Tierra). Der Kaufvertrag beinhaltet eine Klausel, dass der Standort Vierkirchen sowie alle dortigen Arbeitsplätze erhalten bleiben.

2006 Fenix Outdoor baut neu in Vierkirchen: Lager, Verwaltung und Produktion. Bis heute werden sämtliche Alpinstiefel sowie handwerklich anspruchvolle Schuhe in Vierkirchen gefertigt. Heute betreibt Hanwag mit Partnern weitere exklusive Produktionsstätten in Kroatien, Ungarn und Rumänien, die dieselbe hohe Qualität liefern wie Vierkirchen.

2011 Hanwag feiert das 90. Firmenjubiläum mit dem Claim „90 Years of Alpine Experience“. Als Dank an die Kunden – „die Bergsteiger“ – spendet das Unternehmen dem DAV (Deutscher Alpenverein) eine neue Biwakschachtel, die auf dem Jubiläumsgrat (zwischen Zugspitze und Alpspitze) installiert wird.

2012 Sepp Wagner wird auf der Messe OutDoor für sein Lebenswerk der Titel „Outdoor Celebrity of the Year 2012“ verliehen.

Quelle: Pressemitteilung von Hanwag.

Reiner

Ich bin seit meiner Kindheit viel in den Bergen unterwegs. Mit meinem Bergfreund Sebastian habe ich deshalb das Projekt wandersüchtig.de gestartet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und würde mich freuen, wenn Ihr öfters bei uns vorbeischaut.