Reisebericht Nordafrika - Marokko - Rundreise 2015

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Töpferware in Sidi Ifni – Taroundante Töpferware in Sidi Ifni – Taroundante by Andi B.

Warum Marokko?

Wie jedes Jahr, überlegt man sich wohin die Reise im Urlaub gehen könnte. Welche Länder können bereist werden zu welcher Jahreszeit. Zudem kann man sich auch durchaus hier die Frage stellen ob es immer höher, weiter, schneller sein muss? Sprich weiter weg, noch entlegener oder exklusiver. Ich denke diese Frage kann mit „Nein“ beantwortet werden. Da ich jedoch weniger ein Wintersportler bin und unseren Winter bzw. die Übergangszeit weniger schätze, suche ich mir, im zeitigen Frühjahr, Ziele die im Vergleich zu unseren Breitengraden wärmer sind. Somit ist schon die erste Bedingung genannt: Wärmer muss es sein wie unsere 5 - 15°C Anfang April. Der zweite entscheidende Punkt sind die Kosten. Da bereits ein großer Urlaub im Januar stattgefunden hat, war das Budget entsprechend geringer.

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Gewürztürme in Marrakesch

Durch die Urlaubspiraten (Tolle Seite um sich Tipps oder auch Angebote aufzeigen zu lassen) wurden wir auf Marokko aufmerksam. Ein afrikanisches Land? Wo der Kontinent momentan mehr Schlagzeilen durch Krankheiten und Kriege macht? Ja!

Mehrere Gründe die dafür sprechen:

-          Günstige Flüge durch Ryanair nach Marrakesch

-          Günstige Preise innerhalb des Landes

-          Geringes Reiserisiko durch etablierten König

-          Relativ kurze Flugzeit von 3 - 4 Stunden

-          Mischung von Hochgebirge, Wüste, Kultur und Meer

Die Tour war dann auch relativ schnell geplant. Wir hatten zehn Tage zur Verfügung. Sehr wenig Zeit um Marokko zu bereisen. Wir entschieden uns somit nur den südwestlichen Teil um Marrakesch herum anzuschauen.

Die Stationen waren:

Marrakesch, Imlil, Toubkal, Imlil, Ait Ben Haddou, M’Hamid, Tafraoute, Sidi Ifni, Taroundante und wieder Marrakesch (Insgesamt 1700 km). Gebucht wurde vorab nur die Übernachtung in Imlil direkt nach der Ankunft. Alle anderen Übernachtungen haben wir vor Ort angeschaut, verhandelt und anschließend gebucht.

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Unsere Tour

Zu guter Letzt sollte es natürlich kein reiner Strand/Hotelurlaub sein, sondern eine Mischung aus Natur und Kultur.

Anreise

Natürlich gibt es schönere und besser gelegene Flughäfen für den Großraum Nürnberg, wie Frankfurt-Hahn. Jedoch sind die günstigen Flugpreise den Mehraufwand bei der Anreise wert.Nach der Ankunft am Flughafen in Marrakesch sind wird direkt zur Autovermietung. Leider wurden wir hier etwas über den Tisch gezogen. Wir hatten zwei Möglichkeiten. Entweder eine hohe Kaution hinterlegen (ca. 2000 €) oder eine Zusatzversicherung abschließen und dadurch die Kaution auf wenige hundert Euro reduzieren. Aufgrund des geringen Limits auf unseren Kreditkarten mussten wir uns für Option zwei entscheiden.Die Übergabe lief stattdessen reibungslos ab. Ein Dacia Logan Diesel, welcher auf der kompletten Tour (ca. 1700 km) ein hervorragendes Reisefahrzeug darstellte (geringer Verbrauch, gute Leistung).In Marokko ist wie in Deutschland Rechtsverkehr. Bis auf den Verkehr in den Städten, geht es auch sehr ruhig auf den Straßen zu. Ansonsten kann man zusammenfassend die Reihenfolge wie folgt beschreiben: Ganz Außen der Fußgänger, darauf folgt der Lastkarren mit Esel, Moped- und zum Schluss der Autofahrer.

Imlil

Die Fahrt nach Imlil war auch gleich das erste Abenteuer auf unserer Reise. Durch die späte Ankunftszeit war es bereits finster und die Menschen in Marokko gehen auch nachts in ihren dunklen Klamotten am Straßenrand entlang. Richtig sehen konnte man diese somit nicht.Die Fußgänger wurden, je weiter wir uns von Marrakesch entfernten, weniger. Dafür stieg die Anzahl an Verkehrshindernissen. Starke Regenfälle haben eine Menge Schutt und die ein oder andere Schlammlawine auf die Straßen gespült. Teilweise waren auch die Straßen ausgespült bzw. hatten große Schlaglöcher. Unser Glück war  ein Einheimischer, der bis nach Imlil vor uns fuhr. Wir wussten also immer wann wir bremsen oder ausweichen mussten.

In Imlil angekommen fühlt man sich ca. 50 Jahre in der Zeit zurückgesetzt. Es war aber trotzdem wunderbar. Da wir nicht den direkten Weg zu unserer Übernachtung wussten, hielten wir mitten im Dorf an und uns wurde sofort geholfen. Der Vermieter wurde telefonisch informiert dass wir angekommen sind und wir waren währenddessen in unserem ersten marokkanischen Restaurant.Nach dem Abendessen fuhren wir gemeinsam Richtung Wohnung. Ein Parkplatz vor dem Haus? Fehlanzeige! Die letzten 200 m trugen wir unser Gepäck mit dem Vermieter zur Wohnung und waren zu diesem Moment schon total fasziniert von dieser anderen Welt.

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Unterkunft vor Ort

Imlil – Le Refuge Toubkal

Es war ausschlafen angesagt. Die Tour von Imlil (1700 m) bis zur Hütte am Toubkal auf 3207 m betrug laut Einheimischen ca. 5 Stunden. Somit war keine Eile geboten. Leider war dies eine kleine Fehlentscheidung unserer Seite.

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Und los geht’s! - Der Toubkal lässt sich blicken

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Kirschblütenzeit in Marokko

Die ersten Meter führen durch kleine Ortschaften und die Obstplantagen der Einwohner. Wir waren gleich zu Beginn überrascht von soviel Grün und blühenden Pflanzen. Zudem ist die Terrassenförmige Anordnung zum Anbau und zur Bewässerung alt aber absolut bewährt.

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Terassenanlagen mit saftig grünen Wiesen 

Der Aufstieg bis zur Hütte ist problemlos machbar. Auch gibt es unterwegs immer wieder kleine Läden, die einen Cola, Orangen uvm. zu einem vernünftigen Preis verkaufen (z.B. Cola 1 €).

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Verpflegungsstation unterwegs 

An der Verpflegung scheitert der Aufstieg also weniger. Stattdessen machte uns die Sonne zu schaffen. Durch die karge Berglandschaft gab es so gut wie keinen Schatten. Auf den letzten Kilometern kam dann noch der reflektierende Schnee dazu.

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Sonne und kein Schatten in Sicht 

Es empfiehlt sich somit rechtzeitig am Morgen mit dem Aufstieg zu beginnen. Ein weiterer Vorteil liegt in der längeren Erholungszeit und Akklimatisierung an die Höhenluft. Es ist jedoch schwer den Aufstieg in den vorgesagten 5 Std zu schaffen. Vor allen Dingen da die Landschaft einfach so grandios ist und wir immer wieder anhalten mussten.

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Packesel der Einwohner & Schneefeld auf dem Weg zur Hütte 

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Die Esel bei einer kurzen Pause & Langsam verschwindet die Sonne

Es gibt insgesamt zwei Hütten, welche sich nur preislich unterscheiden. Das Komplettpaket (Übernachtung, Frühstück und Abendessen) kostet ca. 20 € in der günstigeren Unterkunft. Okay die Duschen und Toiletten sind vielleicht nicht auf den aktuellsten Stand aber letztendlich vollkommen ausreichend. Zum Abendessen gab es fast ein All-you-can-eat Buffet. Warme Suppe, Hauptgang und eine Nachspeise. Hungrig mussten wir also nicht ins Bett gehen.

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Le Refuge Toubkal 

Le Refuge Toubkal – Toubkal – Imlil

Die Nacht konnten wir unterschiedlich gut schlafen. Jenny war durch Grippe immer wieder wach geworden und konnte sich dadurch weniger gut erholen.Nach dem Frühstück um 6 Uhr begannen wir, bei aufsteigender Sonne, mit dem Aufstieg in den Schneefeldern. Die bereitgestellten Steigeisen konnten wir leider nicht nutzen, da unsere Schuhe nicht dazu geeignet sind (Also beim Kauf von Wanderschuhen eventuell mit berücksichtigen). Die ersten Meter sind bereits sehr steil und durch den Schnee schwierig. Jenny merkte, dass es keinen Sinn macht mit Grippe zu versuchen auf den Gipfel zu gelangen. Da viele Leute unterwegs waren, machte ich mich also alleine auf den Weg und Jenny ging zurück zur Hütte.

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Unaufhaltsam Richtung Gipfel 

Auf der halben Strecke kamen mir die ersten Bergsteiger entgegen. Sie starteten bereits nachts mit Stirnlampe um den Sonnenaufgang am Gipfel zu sehen. War eigentlich auch unser Plan gewesen.   Ich nutzte die Gelegenheit zu einem kurzen Erfahrungsaustausch und einer Pause. Zum Thema Pausen: Durch die Höhe ist der Sauerstoffgehalt geringer und regelmäßiges Trinken absolut notwendig! Meine zwei 1,5 L Flaschen wurden bis auf einen kleinen Rest komplett benötigt! Als Pausensnacks nutzte ich die Oatsnack. Kompakter, gut sattmachender Haferriegel den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und zu einem vernünftigen Preis (1,10 €) gibt.

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Geniale Aussicht 

Die Letzen 300 m des Aufstiegs waren richtig schwer. Letztendlich entschied ich mich ca. alle 10 min eine kurze Pause zu machen. Die Taktik ging auf alle Fälle super auf und ich konnte dann die herrliche Aussicht vom Toubkal aus genießen.

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Dem Gipfel so nah

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Done!

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Bisschen Spaß muss sein 

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Wahnsinns Aussicht! 

So anstrengend wie der Aufstieg ist, so entspannt ist es die Schneefelder hinab zur Hütte zu rutschen. Rucksack um den Bauch gespannt und schon konnte meine Rab Latok Jacket ihre Stabilität und Reißfestigkeit unter Beweis stellen.

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Blick zurück

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Kühlen auf einfache Methode 

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Zurück nach Imlil 

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Auch für die Ziegen geht’s heim! 

An der Hütte angekommen ging es dann nach einer kurzen Pause zurück zu unserer Unterkunft in Imlil. Unser Vermieter Omar wartete bereits auf uns um das Abendessen zu servieren.  Es war auf alle Fälle der leckerste Couscous auf der ganzen Tour. Es scheint wirklich so sein dass die Mamis einfach am besten kochen können.

Imlil – Aït-Ben-Haddou

Nach einer  ruhigen Nacht und ausgiebigen Frühstück (nochmal vielen Dank an unseren Gastgeber Omar) ging es weiter Richtung Aït-Ben-Haddou. Omar hat natürlich das Gepäck mit zum Auto getragen und sich persönlich verabschiedet! Eine Gastfreundschaftlichkeit die neu für uns war. 

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Frühstück & Zum Auto

Um von Imlil nach Aït-Ben-Haddou zu kommen gibt es zwei verschiedene Touren. Die schnellere Strecke über Marrakesch oder man wählt die P2010 (eine kleinere Bundesstraße). Wir entschieden uns für Möglichkeit zwei.  Die Strecke lässt sich relativ schnell und einfach zusammenfassen: Wunderschön und faszinierend. Dadurch dass der Weg durch viele kleine Ortschaften geht, erlebt man das gesamte Treiben auf den Märkten mit. Letztendlich sind die Straßen oft ein einziger Marktplatz wo getauscht und gefeilscht wird. Mittendrin waren wir und staunten einfach nur.

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Landschaftlich hatte die Strecke auch enorm viel zu bieten. Wir hatten zudem Glück, dass die Regenzeit dieses Jahr ausreichend stattgefunden hat. Die Bäche waren gefüllt und die Wiesen blühten bzw. waren saftig grün. Im Hintergrund war zudem meist das Atlasgebirge zu sehen.

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Schöner Gebirgspass 

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Die Strecke hatte nur einen Nachteil. Durch das ständige Anhalten, Fotos machen und Natur genießen vergeht die Zeit wie im Flug und wir mussten uns beeilen noch nach Aït-Ben-Haddou zu kommen und die Festung anzuschauen.

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Kamele kurz vor der Festung 

Aït-Ben-Haddou ist eine Stadt am Fuße des Hohen Atlas. Der alte Ortskern, auf der rechten Seite des Flusses (Bei Anfahrt), ist UNSECO Weltkulturerbe und Drehort für über 29 Hollywood-Filme (Mumie, Gladiator, Game of Thrones, uvm.). 

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Die Festung in Aït-Ben-Haddou & Stadttor 

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Aït-Ben-Haddou & Blick ins Nirgendwo 

Die Festung aus Lehm ist echt beeindruckend, nur ist deutlich erkennbar dass die Witterungseinflüsse den Häusern und Mauern stark zusetzen und die Bausubstanz beschädigen. Eigentlich verwunderlich bei der Vielzahl an Touristen die zu Besuch kommen und genügend Geld ausgeben.

Aït-Ben-Haddou – M‘Hamid

Am nächsten Tag mussten wir eine Distanz von ca. 300 km zurücklegen. Die Straßen sind zwar gut aber viel schneller wie 80 km/h ist auch kaum möglich. Wir sollten gegen Nachmittag in M’Hamid ankommen da eine Wüstentour mit Übernachtung geplant war. Trotz alledem besichtigten wir nochmal die beeindruckende Altstadt.Die Strecke war weniger abwechslungsreich wie die Tage zuvor.  Geprägt von Dattelplantagen die entlang der ersten 50 km sich ausdehnen wurde die Strecke immer trockener und mehr zur Wüste.  Es besteht die Möglichkeit bei Ouarzazate die Film-Studios zu besuchen, wir ließen dies aufgrund unseres durchaus straffen Zeitplans aus.

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Filmstudios 

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Es wird trockener 

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Der Wüstensand ist in der Luft erkennbar! 

Die ersten kleinen Sanddünen sind ca. 50 km vor dem Ziel erkennbar und die Aufregung über den ersten Wüstenbesuch ist dadurch natürlich gestiegen. Unsere Tücher um sich vor Sand und Wind zu schützen waren jederzeit griffbereit!

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Kleine Oase vor der Wüste 

Beim Veranstalter angekommen wurden wir, leicht chaotisch, aber sehr herzlich begrüßt. Die obligatorische Kanne Tee und ein kurzer Aufenthalt und schon ging es los auf den Kamelen.

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Begrüßungskomitee 

Bequem sind Kamele auf alle Fälle nicht. Okay wie sich ein Pferd anfühlt ist mir auch fremd, aber nach einem 2-Stunden-Marsch auf den Kamelen durch die Wüste, waren wir froh bei unserem Camp angekommen zu sein.

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Kleine Sandböe & Kleine Dünen 

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Unsere Guides bereiteten das Essen für uns zu, so hatten wir genügend Zeit die Wüste zu genießen. Ein beeindruckendes Gefühl zwischen Tonnen von Sand zu stehen und zu zusehen wie der Wind scheinbar mühelos diesen immer weiter schiebt.

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Die Unterkunft

Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang gab es schließlich Abendessen. Zur Vorspeise Salat und als Hauptgang natürlich Couscous mit viel leckerem Gemüse und Fleisch.

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Sonnenuntergang

M’Hamid – Tafraoute 

Frühstück gab es am nächsten Tag gegen 8 Uhr. Wie die Tage zuvor auch, sind die Speisen hervorragend. Gestärkt ging es zurück zum Basis-Camp. Dort angekommen begrüßte uns Carla die deutsche Besitzerin. Es war wahnsinnig spannend von Carla  Dinge über das Leben in der Wüste/Marokko, die Lebenseinstellung und die unterschiedliche Kulturen zu erfahren. Vieles wurde uns dadurch verständlicher. Die Zeit verging echt wie im Flug und gegen 13Uhr wurden mir regelrecht weggeschickt, da noch ca. 500 km Wegstrecke(die längste des Urlaubs) vor uns lagen.

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Kurze Verabschiedung 

Die Strecke von M’Hamid nach Tafraoute glänzt nicht durch allzu viel Abwechslung. Für uns ist es auch nicht vorstellbar, dass Straßen teilweise kilometerlang geradeaus gehen und keine Steigung oder Gefälle dabei ist. Es gibt aber dennoch einige markante Punkte die auch zum Verweilen einluden.

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Steppe & Canyon 

Ein Canyon der aussieht wie aus eine Mondlandschaft und natürlich der Gebirgspass nach Tafraoute.  Auf der Straße R109, kurz vor der Ortschaft Issafn, sollten wir links abbiegen. Die Hauptstraße verlassen. Wir haben uns dabei voll auf das Navi verlassen. Auch wenn es mit gewissen Misstrauen verbunden war. Der Weg und die Aussicht war grandios der Straßenbelag etwas weniger und so musste mit erhöhter Vorsicht gefahren werden. Wir stoppten so oft es ging und genossen die Aussicht.

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griffiger Asphalt

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Wahnsinns Panorama 

Leider war es nicht mehr möglich eine längere Pause zu machen, da die Sonne schon unterging und wir unser Ziel vor der Finsternis erreichen wollten. Tafraoute ist eine kleine Stadt, die problemlos zu Fuß erkundet werden kann. Bekannt sind eigentlich die bunten Steine. Da wir aber lieber mehr Zeit am Strand verbringen wollten, sind wir nach dem Frühstück und einem kurzen Spaziergang weiter Richtung Sidi Ifni gefahren.

Tafraoute – Sidi Ifni

Sidi Ifni ist bekannt für seine Sandtorbogen am Strand und nach mehreren Tagen in der Wüste bzw. trockenen Gebieten, tut etwas Meer Luft richtig gut. Die Strecke ist vergleichbar mit unserem Mittelgebirge und wird zur Küste hin immer flacher. Ach ja bezüglich Andenken oder Mitbringsel von Marokko. Es gibt so viele Möglichkeiten Tajine, Gewürze uvm. zu kaufen. Also nicht gleich beim Ersten den Geldbeutel leeren J. Wir entschieden uns unterwegs bei einer Tönerbude zwei Tajinen zu kaufen. Über den Preis waren wir mehr als nur erstaunt. Wir zahlten letztendlich 4 € für zwei Tajine. 

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Unsere Tönerbude 

Da wir nie vorab irgendwo etwas gebucht haben, machten wir uns auch in Sidi Ifni auf die Suche nach einer Unterkunft. Das Schöne daran ist, dass man zum einen über den Preis verhandeln kann und zum anderen auch die Zimmer live sieht. Fotos im Internet und direkt vor Ort sind ja auch oft unterschiedlich ;). So fanden wir schließlich LOGIS LA MARINA, eine ehemalige Offiziersresidenz der Marine geführt von einem belgischen, aufgedrehten aber netten Ehepaar. Die Unterkunft ist wahnsinnig nobel eingerichtet mit Blick zum Meer, einfach traumhaft. Das Frühstück war, wie die Tage zuvor auch, sehr lecker und absolut ausreichend.

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Unsere Unterkunft

Natürlich wanderten wir zu dem bekannten Sandtorbogen. Es ist immer wieder beeindruckend, wie es die Natur schafft, solche Formen zu bauen. Das Wetter war nicht zu 100% auf unserer Seite. Die ersten Wolken nach der Ankunft in Marokko und das gerade am Meer. Uns war es dennoch egal. Durch die Bogen hindurchzulaufen und die Füße einmal ins Wasser zu halten war wunderbar.

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Bögen von Sidi Ifni 

Gestört hat uns jedoch der ganze Müll am Strand. Es passt nicht zusammen: grandiose von Natur geschaffene Bauwerke und dazu vom Menschen geschaffene leere Plastikflaschen und Mülltüten.

Sidi Ifni – Taroundante

Nach einer Nacht am Meer ging es gleich wieder ins Landesinnere nach Taroundante. Die erste größere Stadt mit einer super erhaltenen Stadtmauer und einem lebhaften Stadtkern. Man muss dazu sagen, dass sich die Anfahrt bzw. die Fahrt in der Stadt schwieriger darstellte als gedacht. Es findet einfach das ganze Leben auf den Straßen statt und entsprechend viel Verkehr war dadurch vorhanden. Die Stadt zu bestaunen, die Strecke im Blick zu haben und niemanden umzufahren war ein wirklich schwieriges Unterfangen.

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Stadtmauern von Taroundante 

Taroundante war auch unsere erste Stadt mit richtigem Markt. Wir kamen nicht aus dem Staunen heraus. Überall Berge von Gewürzen, aufwendig verzierte Plätzchen und zahlreiche Läden mit Tüchern, Schuhen und Klamotten.

Um auf einem solchen Markt sich zurechtzufinden gelten einige Grundregeln die man beachten sollte:

-          Um Essen wird nicht gehandelt

-          Der erste Preis wird meiste vom Käufer/Interessenten genannt

-          Ein Makel ist kein Grund den Preis zu drücken (Warum will ich es wenn es einen Makel hat)

-          Gewisse Sturheit aber Freundlichkeit hilft

-          Meist ist es egal ob Mann oder Frau verhandelt

-          Es kann mit Euro bezahlt werden

Der Markt ist größtenteils in überdachten Gassen. Es sind alle Verkehrsmittel die kleiner wie ein Auto sind erlaubt. Zumindest für die Einheimischen die mit ihren Rollern durch den Markt fahren. Man wird überall sofort angesprochen. Wir entschieden uns daher Sonnenbrillen aufzusetzen. Dadurch konnten wir freier umher schauen weil unsere Blickrichtung nicht unbedingt erahnt werden konnte.

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Töpferware & Handwerk

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Selbstgemachte Plätzchen 

Das Beste ist sich einfach eine Zeit lang treiben und die Eindrücke wirken zu lassen. Wir sind zudem zweimal über den Markt gegangen. Das erste Mal mehr zum Schauen und beim zweiten Mal haben wir uns mit Gewürzen und anderen Mitbringsel eingedeckt. Die aus Lehm gebauten Stadtmauern von Taroundante sind beeindruckend. Mit bis zu sechs Metern Höhe und einer Gesamtlänge von 7 km kann man auch einfach um die Stadtmauern herumwandern. Spannender und lebendiger ist, durch die vielen kleinen Läden und Märkte,  jedoch das Stadtinnere. 

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Stadtpark

Wer für die Übernachtung eine Oase der Ruhe sucht, ist im Riad Tafilag super aufgehoben. Absolut zentrale Lage, freundliches Personal und wunderschöne Zimmer bzw. Einrichtung sorgen für eine Entspannte Atmosphäre.

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Essen im Riad Tafilag 

Taroundante – Marrakesch

Der letzte Teil unserer Reise war Nahe. Die Fahrt nach Marrakesch über den Pass R203 (Höhe 2100 m) und anschließend noch ein paar Übernachtungen in Marrakesch.Gestärkt vom Frühstück und einigen Plätzchen vom Markt ging es weiter Richtung Atlasgebirge bzw. Marrakesch. In vielen Reiseführern steht, dass der Pass sehr gefährlich sei. In unsere Augen ist das Risiko abschätzbar, da die Straße meist Platz für mindestens zwei Autos bietet. Es gibt natürlich einige knifflige Stellen aber auch hier gilt wie in Deutschland: Vorrausschauend fahren.

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Auf dem Weg R203 & es wird enger

Dafür entschädigt der Weg mit grandiosem Ausblick über das südliche Marokko. Es ist wirklich faszinierend wie sich die Straße entlang des Gebirges schlängelt und sich seinen Weg bis zum höchsten Punkt bahnt. Unterwegs gibt es auch viele kleine Restaurants die zum Verweilen einladen Oder man stoppt einfach bei einer übersichtlichen, breiteren Stelle der Straße und genießt die Aussicht. Der Verkehr ist auf alle Fälle sehr gering. Die meisten Einheimischen nutzen zwischen Marrakesch und Taroundante die Autobahn A7. Landschaftlich und Kulturell ist jedoch er Pass R203 vorzuziehen.

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Stausee

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Arganbaum im Getreidefeld 

Ca. 30 km vor Marrakesch findet sich auf der rechten Seite ein kleiner Laden, der Argan Öl verkauft. Die Herstellung übernehmen nur Frauen der Kooperative. Im Laden kann sogar die Herstellung des Öls beobachtet werden. Das Öl wird teilweise noch in Handarbeit hergestellt. Daneben gibt es noch Arganmousse, Cremes und Honig zu kaufen.

Marrakesch

Wow! Das sind brutale Unterschiede. Zuerst über einige Tage hinweg die Ruhe, wenig hektisches Treiben und dann kommen wir nach Marrakesch. Man hat den Eindruck alles läuft durcheinander und unkoordiniert. Die Menschen laufen über die Straßen, die Autos hupen und mittendrin hüpfen noch ein paar Esel durch die Gegend. Erstaunlicherweise haben wir keinen einzigen Unfall in den drei Tagen Marrakesch gesehen. Der Unterschied liegt wahrscheinlich darin, dass die Menschen trotz ihrer eigenwilligen Fahrweise Rücksicht aufeinander nehmen. Es ist wirklich faszinierend gewesen. Okay als Tourist war es für uns das Beste beim Überqueren von Straßen sich immer an die Einheimischen zu hängen.

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Kurze Pause

Marrakesch ist eine wahnsinnig lebendige Stadt. Am zweiten Tag besuchten wir den bekannten Markt und ließen uns einfach hindurchtreiben ohne einen genauen Weg zu haben. Sobald uns eine Gasse gefallen hat sind wir in diese abgebogen und haben die Händler mit ihren Waren schon regelrecht bewundert. Viele der Artikel sind Handarbeit aus Marokko, insbesondere die Latschen aus Kamelleder und die verschiedenen Töpfe/Schüsseln. Wie überall in Marokko gibt es auch eine Vielzahl an Gewürzen zu kaufen.

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Enge Gassen und Märkte 

Moscheen oder Museen haben wir nicht besucht. Wir wollten einfach nur Marrakesch genießen und erleben. Es ist einfach unbeschreiblich wenn gegen abends, kleine Restaurants öffnen, überall duftet es nach gegrilltem Fleisch und die Abgase von den Mopeds liegen auch in der Luft.

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Eselkarren

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Schmied 

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Katzen beim Metzger 

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Bekannte Gewürze

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Unser Riad 

Falls wir Ruhe gesucht haben, sind wir zurück in unser Hotel (Riad) und man hat nichts mehr von dem Lärm und Treiben mitbekommen. Es ist vergleichbar mit dem Wechsel zwischen Deutschland und Marokko welches auch zwei Welten sind. Man geht in sein Hotel, hört nur noch leise Musik, riecht die angebundenen Duftkerzen und genießt einen frisch gebrühten Pfefferminztee.

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Fazit: Wie Marokko selbst fällt es mir schwer ein Fazit zu ziehen bzw. mit was soll ich anfangen. Insgesamt hat mich das Land wahnsinnig positiv überrascht.  Es ist unglaublich lebendig und die Menschen sind mit weniger zufriedener, wie viele hier in Deutschland. Das Leben ist einfach aber nicht weniger spannend. Zudem sind die Menschen hilfsbereit und zuvorkommend. Natürlich wollen viele auch ihre Sachen verkaufen aber das geschah in den wenigsten Fällen aufdringlich. Es ist zudem schwierig zu glaub, drei Stunden im Flieger und man ist in einer wirklich anderen Welt. Die Uhren sind dort vor ca. 60 Jahren stehen geblieben und ein paar Grad wärmer ist es auch noch. Landschaftlich hat Marokko auch wahnsinnig viel zu bieten. Wir haben in den 10 Tagen von Hochgebirge über Wüste bis hin zum Meer alles erlebt! Und auch einiges für das Leben gelernt. Für mich war der wichtigste Spruch auf der kompletten Tour von einem Verkäufer: “You got the watch, but we got the time! “ Ja Zeit ist einfach das wertvollste Gut neben der Gesundheit. Draußen scheint die Sonne, es ist Zeit etwas zu unternehmen.

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Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: siehe Reisebericht
  • Route Abstieg: siehe Reisebericht
  • Dauer für Aufstieg: 6,5 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 6,5 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: k.A.
  • Höhenmeter: k.A.
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: k.A.
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Das ganze Land - siehe Reisebericht
  • Einkehrmöglichkeit: siehe Reisebericht
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: KEINE
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Andi B.

Sportler, der insbesondere die Sommermonate zum Bergwandern nutzt und Lust am Reisen hat. Zur Abwechslung darf auch mal ein Hindernislauf absolviert werden.