Südtirol - Dolomiten - Die "Roda de Pütia" mit Peitlerkofel-Gipfel

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 Allgemeine Infos

Am Rande des Naturparks Puez-Geisler thront der dominante 2875 Meter hohe Peitlerkofel und präsentiert sich majestätisch. Umgeben von Weiden und kleinen Waldgebieten ist er der kraftvolle Herrscher, der diese Region bestimmt. Der ausgiebige "Freiraum" bis zu weiteren, vergleichbaren Gipfeln setzt den Peitlerkofel beeindruckend in Szene und macht ihn zu einem besonderen Aushängeschild der nordwestlichen Dolomiten. Diese Bergdominanz führt zu einem wahrhaft prächtigen Rundumblick, der faszinierende Ausblicke auf alle Dolomitengipfel der Naturparks Puez-Geisler und Fanes-Sennes-Prags eröffnet sowie darüber hinaus auf den Alpenhauptkamm, die Marmolada und die Sellagruppe. 

Peitlerkofel und Würzjöch bilden geografisch die sprachliche und kulturelle Grenze zwischen den Ladinern auf der einen Seite (Gadertal) sowie den deutschsprachigen Bewohnern Südtirols auf der anderen Seite (Eisacktal, Pustertal).

 Tourverlauf

Die ladinische Bezeichnung "Roda de Pütia" bedeutet soviel wie "Rundweg um den Peitlerkofel", der sich auf ladinisch "Sas de Pütia" nennt. Die Rundtour samt seiner Gipfelbesteigung ist abwechslungsreich und weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Die Tour verläuft durch Weide- und Almengebiete, auf steinigen Pfaden und  Serpentinen sowie einfachen Wanderwegen. Als Gehzeit ohne Gipfelbesteigung werden rund 4 Stunden veranschlagt. 

Wegverlauf: Würzjoch (2.000 m) – Furnela -  Prá de Pütia – Forcela Pütia / Peitlerscharte (2.357 m) - Gipfel - Peitlerscharte - Göma - Furnela - Würzjoch / Höhenmeter: ca. 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg

 

Wir starteten unsere Roda de Pütia kurz nach 12 Uhr an einem prachtvoll sonnigen Dienstag Ende Oktober. 

Wir parkten unser Auto am Würzjoch (vis a vis Würzjochhütte), packten unseren Proviant in die Rucksäcke und starteten voller Freude. Uns war klar, dass wir für eine Umrundung mit Gipfelbesteigung keinen großen zeitlichen Spielraum hatten, um rechtzeitig vor der Dunkelheit wieder zurück zu sein. Ende Oktober setzt die Dämmerung bekanntermaßen nicht allzu spät ein.   

Infotafeln und Wegweiser fanden sich genügend an der Strecke. Ein "Verlaufen" erscheint unmöglich. Die Tour um den Peitlerkofel ist zweifelsohne ein Highlight und zieht aufgrund der Einfachheit viele Wanderer an. Auch wenn der Wegverlauf als unschwierig einzustufen ist, sollte man über eine gehörige Portion Kondition verfügen, um gegen Ermüdungserscheinungen gegen Ende der Tour ausreichend gewappnet zu sein bzw. diese zu vermeiden.  

 Auf dem Weg 8A startend war der Gipfel laut Beschilderung 3 Stunden Gehzeit entfernt. 

 Malerisch und idyllisch präsentierte sich die Natur entlang des Weges. 

 Sanft und ohne jegliche bergtechnischen Herausforderungen verlief das erste Teilstück der Umrundung.  

Ein absolutes Wanderparadies in unschwierigem Gelände. Ein Fotomotiv reihte sich an das Nächste. Wir erlebten wundervolle Momente und prägende Eindrücke in diesem sanft-hügeligen Almgebiet. 

 Das Wetter war kaiserlich - warm, trocken und gute Sicht. Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite.  

Weide- und Waldgebiete wechselten sich ab. Das imposante Felsmassiv sowie die fernen Gipfel der Puezgruppe hatten wir stets vor Augen. 

Postkartenmotiv! Der Naturpark bietet eine wahrhaft traumvolle Naturlandschaft. Wir nahmen uns für dieses Teilstück ausgiebig Zeit, um diese Momente und diese Kulisse nachhaltig auf uns wirken zu lassen. 

Von den ca. 900 zu bewältigenden Höhenmetern bis zum Gipfel hatte wir bis hierhin noch fast keine absolviert.

 Nichtsdestotrotz schlenderten wir genüsslich entlang des Weges und waren beeindruckt von den Bildern und Szenerien, die sich uns boten. 

Dieses Stück war geprägt von Wiesen, vereinzelten Bäumen und sanften Weiden, die oftmals Holzhütten zierten.

 Der Weg wurde schmaler und schlängelte sich auf gleicher Höhe bleibend abwechslungsreich durch das Gelände. Wir liefen um die Westflanke des Massivs.

Eine wildromantische Wegeführung, die jedes Wanderherz höher schlagen lässt. Die Roda de Pütia ist zudem Teil des Dolomiten Höhenwegs Nr. 2, der die Dolomiten von Norden nach Süden quert. 

 Was für ein beeindruckendes Felsmassiv. 

 Dann hieß es den Aufstieg in die Peitlerscharte (2357) in Angriff zu nehmen. In Serpentinen zog sich der steinige Weg (zwischenzeitlich Wegnummer 4) hinauf zur Scharte.

Die Peitlerscharte oder auch Forcela de Pütia lud zum Verweilen ein. Von hier führen weitere Wege in Richtung Kreuzkofeljoch, Kreuzberg sowie in das Mühlental. Unser Ziel, der ca. 500 Höhenmeter entfernte Gipfel des Kleinen Peitlerkofels, war von hier noch ca. 1 1/2 Stunden Gehzeit entfernt.  

 Ein weiteres Postkartenmotiv, dass uns die Dolomiten von ihrer schönsten Seite präsentierte.

An diesem Wegpunkt entscheiden wir uns für den Aufstieg zum Gipfel. Für die Umrundung des Peitlerkofels muss man an diese Weggabelung zurückkommen und dem weiteren Rundweg folgen. Wir stiegen aber vorerst auf einem Pfad (Nr. 4 b) in Richtung Gipfel empor. 

Während des Aufstiegs konnte man permanent die Bergkulisse der umgebenden Dolomitengipfel genießen. Hinunterblickend sieht man ein Teil des Wegenetzes, welches den hiesigen Naturpark durchzieht. 

 Die Sicht und der Weg war spektakulär bzw. kurzweilig. Wir absolvierten bei bester Laune unseren Gipfelanstieg zum Kleinen Peitlerkofel. 

Auf den zurerst in Wiesengelände verlaufenden Anstiegsweg folgte eine steinigere Passage. Abgesehen von den zu absolvierenden Höhenmetern hielt der Weg keinerlei Schwierigkeiten bereit. Unserer Meinung nach ist er für Jedermann, insbesondere auch für Familien geeignet. 

 

Die letzten Meter zum Gipfel zog sich der Weg kurz unterhalb des Grates eines Bergrückens entlang. Bei unserem kaiserlichen Wetter ein prachtvolles Genussstück.  

 Dann war es soweit. der Gipfel war zum Greifen nah. Gegen 15 Uhr erreichten wir unsere Zielhöhe auf 2813 Meter. 

 An jenem Dienstagnachmittag genossen wir alleine den Gipfel und die atemberaubende Sicht, die sich uns bot. 

 Unterwegs haben wir nur wenige Wanderer getroffen. Die Ruhe, die wir auf dem Gipfel genossen, war unbeschreiblich schön.

 Die Alpendohlen waren die einzigen, die mit uns Gipfelglück und Proviant teilten. 

Von hier war auch gut unser Start- und Zielpunkt Würzjoch sowie die Gabelung des Rundwegs sichtbar.  

Unser Gipfelglück versüßten wir uns mit einem Tropfen von unserer heimischen Brennerei. 

 Nachdem wir lange auf dem Gipfel verweilt hatten, traten wir unsere Rückreise bzw. vielmehr die restliche Umrundung an. 

Hierzu hieß es erst einmal wieder zur Scharte abzusteigen und dem Wegverlauf der "Roda de Pütia" (Weg 35 - 8 b - 8 a) zu folgen. Der Weg zog sich, hatten wir doch an der Scharte noch ca. 2/3 der Umrundung vor uns. 

Die Umrundung verlief dann weitestgehend auf einfachen Wegen, brauchte aber aufgrund der Länge einige Zeit. Ab dem Wegpunkt Gömö (2111) zog der Weg westwärts entlang der Nordseite des Felsmassivs in Richtung Furnela und Würzjoch. Die Dämmerung kündigte sich bereits an. 

Wir haben unseren prachtvollen Herbsttag um und auf dem Kleinen Peitlerkofel sehr genossen. Kurz nach Einbrechen der Dunkelheit erreichten wir glücklich und zufrieden unser Auto. Die Tour war traumhaft, technisch unschwierig und hatte viel zu bieten. Die Herausforderung lag zweifelsohne in der für einen Halbtag zu absolvierenden Länge der Gesamtumrundung mit Gipfelbesteigung. 

 Fazit: Traumtag in beeindruckender Natur. 

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Rundtour "Roda de Pütia": Würzjoch (2.000 m) – Furnela - Prá de Pütia – Forcela Pütia / Peitlerscharte (2.357 m) - Gipfel - Peitlerscharte - Göma - Klettergarten - Furnela - Würzjoch
  • Route Abstieg: s. Route Aufstieg
  • Dauer für Aufstieg: 6 Stunden
  • Dauer für Abstieg: k.A.
  • Ziel Höhe / Gipfel: 2813
  • Höhenmeter: ca. 950
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: Mai - Oktober / November
  • Klettersteig: nein
  • Einkehrmöglichkeit: Mehrere Almen entlang der Strecke. Bei unserer Tour Ende Oktober hatten bereits alle Einkehrmöglichkeiten geschlossen.
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass 672, Karte 1
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Alexander B.

"Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen"

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