Testbericht Osprey Kestrel 38

geschrieben von
Testbericht Osprey Kestrel 38 by Bastian D.

Herstellerinformationen

 Osprey – Fischadler, meine Vermutung bezüglich der Namenswahl eines Rucksackherstellers war, dass man sich wohl von der Greif- und Tragetechnik des Raubvogels inspirieren ließ und seine Rucksäcke entsprechend designt.Allerdings liegt der Fall doch ein wenig anders. Als Mike Pfotenhauer 1974 Osprey gründete, war der Fischadler eine bedrohte Spezies und die Gedanken des Firmengründers waren, dass wenn der Fischadler diese rauen Zeiten übersteht, es auch seiner Firma gelingen wird.Letztendlich waren beide damit erfolgreich und so konnte ich nun den Osprey Kestrel 38 testen.

Die offizielle Herstellerinformation zu diesem Modell besagt

Die Kestrel Serie wurde entwickelt, um die verschiedensten Pfade zu jeder Jahreszeit meistern zu können. Der eingebaute Regenschutz bietet bei nassem Wetter und  schweren Regengüssen Schutz. In heißen Bedingungen bietet die AirScape™ Rückenplatte gute Ventilation Lastverteilung. In warmen Klimazonen ist es auch wichtig immer genügend Flüssigkeit dabei zu haben, deswegen ist der Kestrel so entwickelt worden, dass du einfach deine Trinkblase in dem externen Trinkblasenfach wieder auffüllen kannst. Der Spacermesh Schultergurt und Hüftgurt ermöglichen eine komfortable Lastverteilung und ein bequemes Trageerlebnis. Der Kestrel ist auch bestens auf Trips mit Übernachtungen vorbereitet. Er verfügt über externe Schlafmattenschlaufen und ein Schlafsackfach mit interner Reißverschluss Trennwand. Der Rest deiner Ausrüstung kann ordentlich in den Seitenfächern am Hüftgurt verstaut werden. Du brauchst freie Hände für eine kurze Kletterstrecke? Mit unserem einzigartigen Stow-on-the-Go™ System ist das lästige Abnehmen des Rucksacks um die Trekkingstöcke zu verstauen passé. Du kannst einfach deine Stöcke durch zwei elastische Schlaufen hindurchschieben und hast die Hände frei. Doppelte Eisaxt Schlaufen kommen im Winter nützlich und nasse Jacken können getrennt von dem Rest deiner Ausrüstung im Stretchfach an der Vorderseite verstaut werden. Die zwei seitlichen Kompressionsriemen sorgen dafür, dass deine Sachen fest und sicher verstaut sind. 

Details:

- AirScape™ Rückenplatte mit Schaumkanten zur Ventilation

- Brustgurtschnalle mit Signalpfeife

- Deckelfach Zugang

- Externes Trinkblasenfach

- Vorderes Stretchfach

- Zwei Eisaxtschlaufen

- Integrierte und abnehmbare Regenhülle

- Vordere Befestigungspunkte

- Abnehmbare Schlafmattenschlaufen

- Zwei Reißverschlussfächer am Hüftgurt

- Stow-on-the-Go™ Befestigung für Trekkingstöcke

- Verstellbares Rückensystem

- Schlafsackfach mit interner Trennwand

- Feste Deckeltasche mit zwei Reißverschlussfächer

- Seitliche Kompressionsriemen

- Stretchfächer aus Mesh

- Reißverschluss Meshfach unter dem Deckel

Gewicht: 1.44 (M/L) kg

Maße: (cm) 70 (l) x 30 (w) x 28 (d)

Farben: Conifer Green, Fire Red, Talus Grey und Tarn Blue

Preis: 140 Euro

Erster Eindruck

Optisch wirkt der Rucksack hochwertig und das sehr große Deckelfach fällt sofort auf.Am meisten gespannt war ich jedoch, wie der Rucksack sitzen würde. Schließlich hatte ich ihn nicht in einem Fachgeschäft erworben, sondern über die Osprey Homepage ausgesucht und anhand der Pack Sizer App das für mich passende Modell bestellt, da es den Rucksack in zwei Größen gibt.Zur Auswahl stehen die Größen S/M und M/L, getestet wurde die „kleinere“ Variante.Beim Anprobieren saß der Rucksack bestens und der gute Sitz so wie die vielen kleinen Details machten Lust auf die anstehende Tour.Auffällig ist das Verschlusssystem des Hauptfachs, dass zum Öffnen einfach nach vorne, zum Verschließen einfach nach hinten gezogen wird, ein Druckknopf ist hier nicht nötig.

Zudem gibt es auf der Infoseite zum Produkt auf der Herstellerhomepage verschiedene Videos und Anleitungen, wie man die einzelnen Funktionen des Rucksacks nutzen kann:

(Informationsvideo über den Rucksack)

Einsatz

 

Getestet wurde der Kestrel 38 auf einer viertägigen Hüttentour rund um die Zugspitze, das Gesamtgewicht inklusive Verpflegung und Getränken lag bei ca. 9,5 kg.

Als vorteilhaft erwies sich das sehr große äußere Deckelfach. Hierin fand alles Platz, was ich an Verpflegung für unterwegs dabei hatte: zwei Beutel ( je 75 Gramm) Dörrfleisch, zwei Beutel (je 100 Gramm) Trockenobst, diverse Powerriegel, Traubenzucker, eine Packung Taschentücher sowie meine Sonnenbrille im Etui. Auch das innere Fach bietet ausreichend Platz für die Dinge, die man nicht unbedingt sofort zur Hand haben muss, aber ohne langes Suchen finden sollte. Zum Beispiel für eine Stirnlampe, eine weitere Packung Taschentücher, oder den Kulturbeutel. Im vorderen Stretchfach waren meine Mütze und meine Handschuhe für den Fall der Fälle verstaut, es wäre durchaus noch Platz für weitere Bekleidungsstücke oder kleinere Utensilien wie die Kamera gewesen.

Am Boden des Innenfachs befindet sich das Schlafsackfach, in dem mein Hüttenschlafsack und mein Handtuch Platz fanden, ohne das Beladen mit dem Kompressionssack mit meiner Kleidung zu beeinträchtigen. Die Kompressionsriemen, einmal eingestellt, gaben keinen Zentimeter nach und der Sitz des Rucksacks war perfekt.

Die „Stow on the Go“ Befestigung für die Stöcke ist eine super Idee und ein absolut sinnvolles Zubehör, da sie ein schnelles und unproblematisches Verstauen bzw. Wiederaufnehmen der Stöcke ermöglichen. Von mir wurde sie auch genutzt, wenn ich freie Hände zum Klettern und Festhalten brauchte, allerdings sind sie für Faltstöcke eher weniger geeignet. Diese sind in kompletter Länge einfach zu lang und stehen zu weit ab. Man kann sie natürlich über den Verschlussmechanismus hinaus zusammenschieben, allerdings geht das dann logischerweise zu Lasten der Stabilität und der Stock „wackelt“ sich in seine einzelnen Faltteile auseinander.

Ebenfalls hatte ich den Eindruck, dass sich die Trageriemen mit zunehmender Gehzeit selbständig lösten, hier musste hin und wieder korrigiert und wieder festgezurrt werden.

Fazit

Der Kestrel 38 hat mich bei meinem Test absolut überzeugt. Über die kleinen Schwächen kann ich angesichts der positiven Eigenschaften hinwegsehen und es bleibt ein optisch schöner, hoch funktioneller Rucksack, der auch auf anspruchsvollen Mehrtagestouren alle Anforderungen erfüllt und besonders mit den von außen zugänglichen Fächern punktet. Im Frühjahr 2016 wird Osprey eine neue Version des Kestrell heraus bringen, die ab dem 38 Liter Modell zusätzlich über einen seitlichen Hauptfachzugang mit Reißverschluss verfügen wird und durch  einen neuen Materialmix an den am Körper anliegenden Bereichen noch mehr Tragekomfort bieten soll. Den Rucksack gibt es übrigens natürlich auch als Damenmodell, dieses nennt sich „Kyte“, das Gegenstück zu unserem Testmodell ist entsprechend der Kyte 36. Wer mehr über die Marke Osprey erfahren möchte, findet unter folgendem Link ein kurzes Firmenportrait: http://4-seasons.de/magazinartikel/hersteller-osprey-fuer-jede-reise-ein-rucksack

Quelle: Herstellinformationen und das Logo von Osprey.

Weitere Informationen

  • Hersteller: Osprey
  • Model: Kestrel 38
  • Wo gekauft: Online
  • Preis: 140 Euro
  • Personengruppe: männlich
  • Material: k.A.
  • Wasserdicht: nein
  • Träger verstellbar: ja
  • Tragekomfort: sehr gut
  • Größe (Liter): 40
  • Gewicht: bis 1500 gramm
  • Seitentaschen: 2
  • Wäschefach: ja
  • Hautpfach unterteilt: in 2 Fächer
  • Ösen für Stöcke: ja
  • Ösen für Eispickel: ja
  • Weiterempfehlen: ja
  • Bei was für einer Tour getragen: diversen Tagestouren, Hüttentouren
Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.