Eisacktal - Stubaier Alpen - Ridnauner Höhenweg

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Allgemeine Informationen

Das Ridnauntal ist ein 18 Kilometer langes Seitental des Eisacktals. Es mündet etwas südlich von Sterzing in das Wipptal. Im Süden wird das Ridnauntal durch das Gebirgsmassiv des Jaufen begrenzt, im Norden von den Staubaier Alpen. Das westliche Ende des Tals markiert der Schneeberg, der durch seine 900-jährige Bergbaugeschichte und als höchstgelegenes Bergwerks Europas bekannt wurde. Zudem prägen der Passweg über den Jaufen sowie die Marmorbrüche das Ridnauntal.

Tourenbeschreibung

Von unserer im Ortsteil Ried gelegenen Ferienwohnung beim Landhaus Rainer (www.residence-rainer.com) fahren wir mit dem Bus (Linie 312) nach Sterzing zur Rosskopfseilbahn (Öffnungszeiten Sommer: Mitte Juni bis Mitte September). Für die Anreise mit dem eigenen Pkw lautet die Adresse: Brennerstraße 12, I-39049 Sterzing. Vom Tal (948 m) aus fahren wir mit der Kabinenbahn hinauf zur Rosskopf Bergstation (1860 m).

Ridnauner Höhenweg

Hier beginnt direkt auch schon der Zustieg zum Ridnauner Höhenweg. Ein aufgestellter Wegweiser (naturkundlicher Wanderweg) weist uns auf den Weg Nr. 23 in Richtung Telfer Almen (Kuh-, Freund-, Ochsenalm) welche laut dem Schild in ca. 2,4 km Entfernung liegen. Der Weg, ein schmaler Schotterweg der einst von Bergknappen angelegt wurde, führt uns zu Beginn fast eben durch die Südflanke des Rosskopfs, welcher dank seiner geringen Steigung ideal zum warm laufen ist. Zu Beginn führt uns der Weg erst durch ein kleines Waldstück, an einer kleinen Almfläche vorbei

Ridnauner Höhenweg

bis wir an ein Wetterkreuz gelangen, an welchen Liegestühle aus Holz aufgestellt sind. Diese nutzen wir für ein kurzes Sonnenbad mit tollem Panorama.

Ridnauner Höhenweg

Im Anschluss wandern wir noch ein kurzes Stück auf dem schmalen Schotterweg weiter westwärts bis dieser auf einen breiten Fahrweg mündet.

Ridnauner Höhenweg

Diesem folgen wir weiter durch mittelsteile Grashänge bis wir nach ca. 35 Minuten reiner Gehzeit die Kuhalm (1897 m, bewirtschaftet, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober) erreichen. Die Kuhalm umgehen wir jedoch etwas oberhalb

Ridnauner Höhenweg

und wandern auf dem Fahrweg weiter in Richtung Ochsenalm (1907 m, bewirtschaftet, geöffnet von Mitte Juni bis Ende Oktober, Gesamtgehzeit 45 Minuten).

Ridnauner Höhenweg

Hier weist uns der erste Wegweiser auf den Ridnauner Höhenweg hin (Weg-Nr. 23 B). Nun liegt ein längerer Anstieg auf einem breiten Wiesenweg, später auf einem kurzen Stück Felsensteig vor uns. Am Ende leitet uns der Pfad in eine breite Mulde unterhalb der Dolomitenzacken der Telfer Weißen. Der Name Telfer Weiße rührt daher, da das Gipfelgestein aus auffallenden hellem Kalk besteht. Der Höhensteig schraubt sich nun durch steile Grashänge mit teils felsdurchsetzten Partien nach oben.

Ridnauner Höhenweg

Danach geht es wieder größtenteils in ebener Querung durch steile Grashänge, vorbei an einem weiteren Wetterkreuz (2118 m).

Ridnauner Höhenweg

Anschließend führt der Weg wieder etwas abwärts bis wir an eine Weggabelung (Gesamtgehzeit 1½ Std.) gelangen, an welcher der Abstieg nach Ridnaun möglich wäre. Wir bleiben der Wegmarkierung des Ridnauner Höhenweges jedoch weiter treu.

Ridnauner Höhenweg

Ab diesem Streckenabschnitt nimmt der Höhenweg sehr alpine Züge an, da der sehr schmale Steig teils über Felsquader durch die steilen Hänge führt.

Ridnauner Höhenweg

Wir passieren erneut nach einer Gesamtgehzeit von 1 ¾ Stunden ein weiteres Wetterkreuz (2263 m)

Ridnauner Höhenweg

und wandern weiter zur nächsten Weggabelung (Aufstieg zur Seeberspitz 2567 m möglich).

Ridnauner Höhenweg

Der Steig führt in gleichem anspruchsvollem Charakter weiter über ein Geröllfeld aus Felsbrocken.

Ridnauner Höhenweg

Nach kurzer Zeit erblicken wir einen breiten Bergkessel, in welchem der kleine Seeber See mit der Seeber Alm (2210 m, nicht bewirtschaftet) schön eingebettet, liegt (Gesamtgehzeit 2,5 Stunden).

Ridnauner Höhenweg

Der Ridnauner Höhenweg leitet uns erneut an ein Wetterkreuz (2263 m).

Ridnauner Höhenweg

Nun geht es jedoch unter den Südhängen der Wetterspitze (2709 m) vorbei, in welchen es gilt, ein paar kleine aber sehr steile Gräben über Erdreich, Fels und Schutt sowie kleine Bachläufe zu queren.

Ridnauner Höhenweg

Die darauffolgende Weggabelung (Aufstieg zur Wetterspitz 2709 m möglich) lassen wir hinter uns

Ridnauner Höhenweg

und wandern weiter zur urigen Prischer Alm (2160 m, bewirtschaftet, geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, Gesamtgehzeit 3,5 Stunden).

Ridnauner Höhenweg

In diesem letzten Teilstück des Ridnauner Höhenweges bietet sich dem Wanderer ein imposanter Blick auf die Eiskulisse des gegenüberliegenden Übeltalferners (mit einer Fläche von ca. 7,5 km² der größte Gletscher der Stubaier Alpen). Von der Prischer Alm geht es nun auf dem Weg Nr. 27 zuerst über Wiesenhänge

Ridnauner Höhenweg

später über einen teils steilen steinigen aber sehr idyllischen Waldsteig.

Ridnauner Höhenweg

Nach Verlassen des Waldes halten wir uns rechterhand, durchwandern einen kleinen Bachlauf

Ridnauner Höhenweg

und erreichen kurz darauf eine Weggabelung. Nun befinden wir uns im hintersten Ridnauntal. Hier zweigen wir nach links in Richtung Maiern ab (Wegmarkierung Nr. 27 A) und passieren die kleine Ortschaft Gesennen.

Ridnauner Höhenweg

Von hier aus erkennen wir in der Ferne eine weitere Sehenswürdigkeit des Ridnauntals, die von weithin sichtbar auf einem Hügel stehende Knappenkirche St. Magdalena (1414 m), welche bereits 1481 erbaut wurde und einen Altar von 1509 besitzt. Im weiteren Abstieg gelangen wir über einen Schotterweg und einem kleinen Teersträßchen an den Mareiter Bach (auch Ridnauner Bach genannt). Diesen überqueren wir auf einer breiten Holzbrücke

Ridnauner Höhenweg

und wandern in den Ortskern des Bergwerkdorfes Maiern (1370 m, Gesamtgehzeit 4¾ Stunden). Hier passieren wir das Schneeberg Resort

Ridnauner Höhenweg

mit einem künstlich angelegten kleinen See und wandern weiter südwestlich in Richtung des Lehrpfades Obere Erzstraße.

Ridnauner Höhenweg

Hier halten wir uns dann linkerhand Richtung Ridnaun. Vom Lehrpfad aus, welcher etwas oberhalb verläuft, schweift unser Blick nochmal auf das gegenüberliegende Gebirgsmassiv, welches wir einige Stunden zuvor über dem Ridnauner Höhenweg durchquert haben.

Ridnauner Höhenweg

Dem Lehrpfad folgen wir bis zu unserer Unterkunft dem Landhaus Rainer (www.residence-rainer.com), welches etwas unterhalb des Lehrpfades liegt.

Ridnauner Höhenweg

Über ein kurzes Stück Wiesenpfad ist unser Endziel nach einer Gesamtgehzeit von ca. 5,5 Stunden mit einer Tourenlänge von knapp 20 km und einer Höhenmeterdifferenz im Aufstieg von 635 sowie im Abstieg von 1120 m, erreicht. Da es sich bei den o. g. Zeitangaben um reine Gehzeiten, sprich Verschnaufpausen/Rast noch nicht eingerechnet, handelt empfiehlt es sich für diese Tour frühzeitig aufzubrechen.

FAZIT: Der Ridnauner Höhenweg, ist eine lange und ziemlich anstrengende Höhenwanderung welche gute Kondition, entsprechende Bergausrüstung-/erfahrung sowie aufgrund der ausgesetzten und abschüssigen Stellen Trittsicherheit erfordert. Die Route verläuft über die sonnenexponierten Hänge des Rosskopfkammes unterhalb der Telfer Weißen, der Seeber- und der Wetterspitze mit traumhaften Ausblicken auf die Sarntaler Alpen, Texelgruppe, Ötztaler Alpen sowie in das Ridnauntal. Bei Nässe ist besondere Vorsicht geboten wobei eine Begehung nur bei sicherem Schönwetter zu empfehlen ist. Die Tour ist für Familien keinesfalls geeignet. Eine Begehung mit dem Vierbeiner ist möglich, vorausgesetzt dass dieser gebirgstauglich ist. Hierbei ist jedoch aufgrund des teils sehr abschüssigen Geländes zusätzliche Vorsicht geboten.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Rosskopf Bergstation – Weg. Nr. 23 (a) - Kuhalm – Ochsenalm – Weg. Nr. 23b Seebersee – Seeberalm – Prischeralm
  • Route Abstieg: Prischeralm – Weg. Nr. 27 – Weg Nr. 27 A- Gesennen - Maiern im Ridnauntal – Lehrpfad Obere Erzstraße – Landhaus Rainer
  • Dauer für Aufstieg: 3 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 1,5 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 2376 m
  • Höhenmeter: 635 m
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Empfohlende Wandermonate: Juni - September
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Panorama, urige Almen, Seebersee, Blick auf Übeltalferner
  • Einkehrmöglichkeit: Kuhalm, Ochsenalm, Prischeralm, Schneeberg Resort
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass Nr.
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Sebastian

Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.

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