Bunt, familiär, legendär – die zehnte Auflage des Karwendelmarsch

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 Bunt, familiär, legendär – die zehnte Auflage des Karwendelmarsch by Andi B.

Bei unserem Besuch im Klosterbräu und Spa in Seefeld, im November 2017, erzählte mir Alois Seyrling vom Karwendelmarsch. Ich war sofort begeistert davon und meldete mich für den Marsch 2018 an. Nicht ganz ein Jahr später klingelt der Wecker um 04:00 Uhr. Es ist Samstagmorgen, der 25. August 2018 und noch zwei Stunden bis zum Start meiner ersten Teilnahme beim Karwendelmarsch. Wegen einer nicht gerade optimalen Vorbereitung und einigen Unbekannten entschied ich mich für die kürzere Distanz über 35km/2000hm mit Start in Scharnitz und dem Ziel in der „Eng“.

Die Alternative Strecke ist nochmals 17km länger und endet am Achensee in Tirol. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es gegen 5:00 Uhr mit dem Bus von Seefeld nach Scharnitz. Bei der Ankunft lief bereits richtig tolle Musik und nach und nach trafen die ca. 2500 Teilnehmer ein. Die anfängliche Müdigkeit verschwand und die Freude dabei sein zu dürfen stieg von Minute zu Minute, da man zum einen in lauter fröhliche Gesichter blicken konnte und auch das Wetter besser war wie vorhergesagt.

 

Kurz vor dem Start der 2500 Teilnehmer

Gute Laune direkt vor dem Start und das trotz von relativ wenig Schlaf.

Pünktlich um 6:00 Uhr war der Startschuss. Die ersten Kilometer waren natürlich davon geprägt sich zu orientieren bzw. bis jeder sein „Platzl“ gefunden hat.  Dadurch dass der Schotterweg mehrere Meter breit ist, war dies für jeden Teilnehmer problemlos möglich.

Breiter flacher Weg, welcher mehr als ausreichend Platz bietet

Während den ersten zehn Kilometer mussten ca. 200Hm überwunden werden. Die Strecke habe ich dann hauptsächlich zum lockeren traben genutzt und konnte den ein oder anderen Platz gut machen. Wichtig war mit trotzdem die wunderschöne Umgebung des Karwendeltals zu genießen. Eine wahrlich traumhafte Kulisse mit kleinen Gebirgsbächen oder Wasserfällen wie „Die Spritz“.

 

Wasserfall "Die Spritz"

Kurz nach der idyllischen Angeralm, mit Blick auf das Karwendelhaus, und der ersten Labestation wird es das erste Mal steiler und aus dem lockeren Trab wurde flottes Wandern.

Noch gut gelaunt vor dem ersten Anstieg

Insgesamt sind es ca. 500 Höhenmeter bis zum Karwendelhaus, welches jedoch rechts liegen gelassen wurde.

Das Karwendelhaus in den Wolken

Über die nächste Labestation ging es bergab direkt weiter zum kleinen Ahornboden. Ein Hochplateau mit mehreren alten, vermoosten Ahornbäumen. Leider war die Sicht an diesem Tag durch tiefstehende Wolken sehr eingeschränkt, ansonsten besteht die Möglichkeit von hieraus die Bergadler zu beobachten, da eigens ein Team von Ranger mit Fernglas vor Ort ist.

 

Auf dem Weg zum kleinen Ahornboden

Nach dem kleinen Ahornboden und kurzer Pause war das nächste Ziel die Falkenhütte, welche aktuell komplett saniert wird. Der Anstieg zur Falkenhütte war insgesamt angenehmer wie zum Karwendelhaus, da es weniger windig war und man eine gute, gleichmäßige Schrittgeschwindigkeit gefunden hat. Ich konnte mir es auch nicht nehmen lassen, an dieser Labestation einen kleinen Schluck Bier zu nehmen, da es von hier ab für mich nur noch bergab ging. Unabhängig von dem Bier muss ich unbedingt erwähnen, dass die Verpflegung super war! Vom Käse- und Schinkenbrot über selbstgemachte Früchteriegel, frischen Obst, bis hin zu Suppen und frischen Getränken war alles geboten. Und das in einem Abstand von ca. 5km. Das schönste für mich war jedoch die Freude, mit denen die freiwilligen Helfer uns unterstützten.

 

Die Verpflegung war klasse! 

Die Falkenhüte liegt auf ca. 1800 Meter. Das hieß für mich nochmal 600 Meter Abstieg bis zum Ziel in der Eng. Durch die Vielzahl der Teilnehmer und den Regen in den Stunden vor dem Lauf war die Strecke teilweise sehr rutschig und schmierig. Im Gegensatz zum ersten Abstieg ist dieser Teil auch nochmal bedeutend steiler und von größeren Stufen und Wurzeln geprägt. Vor allem Dingen durch die stetig steigende Müdigkeit ist auch hier nochmal größte Vorsicht geboten um das Ziel in der Eng sicher zu erreichen.

 

Aufgeweichter Untergrund durch die Vielzahl der Teilnehmer. Man kann bereits das Ziel in der Eng erkennen.

Bei 05 Stunden und 57 Minuten blieb bei mir die Uhr stehen.  Alois Seyrling mit dem ich die 35 Kilometer absolviert hatte und einen wahnsinnig angenehmen Laufpartner hatte, entschied sich die letzten 17 Kilometer und somit die komplette Strecke zu absolvieren.

35km und 1800Hm - Done!

 Für meine erste Teilnahme am Karwendelmarsch und generell eine solche Distanz war und bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Es gibt aber bereits einen Tag danach die ersten Ziele für 2019 :-).

Ziel 2019:  Der Achensee

Fazit:

Der Karwendelmarsch ist bunt! So unterschiedlich wie die Farben der Teilnehmer sind, so facettenreich sind auch die Teilnehmer selbst. Ob klein oder groß, ob alt oder jung, die Teilnehmer hätten kaum unterschiedlicher sein können. Es gibt jedoch eine Gemeinsamkeit und das ist der Sport in der Natur, im wunderschönen Naturpark Karwendel. Die perfekte Organisation mit den vielen Labestationen, ist ein Verdienst von vielen freiwilligen Helfern. Hier möchte ich nochmal dafür bedanken. Die Organisation und Betreuung war perfekt. Und das alles in einen der schönsten Naturparks in den Alpen! Last but not least gebührt auch noch ein Dank Alois Seyrling, der mich mit dem Karwendelmarschvirus infiziert hat. Er hat sich um meine Anmeldung, die Anreise zum Start und vieles mehr gekümmert und war noch dazu die 35 Kilometer eine tolle Begleitung für mich. Ich werde definitiv nächstes Jahr wieder kommen aber dann über die volle Distanz! Karwendelmarsch – we will see us in 2019 J!

Weitere Informationen

  • Dauer für Aufstieg: k.A.
  • Dauer für Abstieg: k.A.
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Klettersteig: nein
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Andi B.

Sportler, der insbesondere die Sommermonate zum Bergwandern nutzt und Lust am Reisen hat. Zur Abwechslung darf auch mal ein Hindernislauf absolviert werden.

 

 

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