Wanderung zur Klamm-/Innere Wumblsalm
geschrieben von SebastianAllgemeine Informationen
Ratschings ist eine Gemeinde im italienischen Südtirol und erstreckt sich über das Jaufental, das Ratschingstal und das Ridnauntal. Bei Stange zweigt das Ratschingstal in südwestliche Richtung vom Ridnauntal ab und erstreckt sich über Pardaun nach Bichl bis nach Innerratschings mit dem Weiler Flading.
Tourenbeschreibung
Wir brechen von unserer Unterkunft dem Landhaus Rainer (www.residence-rainer.com) mit dem Pkw nach Innerratschings zum Hotel Larchhof auf. Die Adresse für das Navigationssystem lautet: Innerratschings Nr. 31, I-39040 Ratschings. Am Hotel (1356 m) stellen wir unser Auto auf dem großen, hoteleigenen Parkplatz ab. Von hier aus wandern wir rechterhand über eine große Wiese
bis wir nach ca. 300m eine Bank mit einem Wegkreuz erreichen. Einige Meter dahinter gelangen wir auf einen Schottweg den sog. Ratschinger Talweg, welchen wir rechts weiterfolgen. Ab hier verläuft unser Weg immer parallel zum plätschernden Ratschingser Bach. Der schöne Wanderweg verläuft zunächst eben und führt uns an blumigen Wiesen sowie den Höfen Innereller mit kleiner Kapelle,
Plattner, Hofer und Pulverer vorbei taleinwärts. Nach rund 20 Minuten reiner Gehzeit erreichen wir ein weiteres Wegkreuz.
Ab hier verläuft der Weg durch den Wald. Kurz darauf gelangen wir an einen Wegweiser, an welchem linkerhand die Möglichkeit besteht über den Weg Nr. 10 zu den Wumblsalmen/Schlotter Joch/Fleckner aufzusteigen.
Wir bleiben unserem bisherigen Weg jedoch weiter treu und wandern dem Ratschinger Talweg weiter in Richtung Flading. Nach 5 weiteren Minuten beginnt parallel zu unserem Schotterweg der ca. 400 m lange, sehr schön angelegte Barfußweg. Hier besteht die Möglichkeit, mit nackten Füßen verschiedene Bodenbeschaffenheiten der Natur wie Stein, Sand, Holz, Gras und weitere Untergründe ertasten und hautnah fühlen. Für Familien sicherlich ein tolles Erlebnis.
Nachdem wir den Barfußparcour erfolgreich durchlaufen haben, gelangen wir nach einer Gesamtgehzeit von 40 Minuten an die markierte nach rechts führende Abzweigung zum Ratschinger Klettergarten, welcher unterschiedlichste Kletterrouten bietet und von den Südtirolern die „Stohlwond“ genannt wird. Wir wandern jedoch auch hier auf dem Schotterweg weiter in Richtung Flading bis wir auf die asphaltierte Straße stoßen, auf welcher wir nach einer Gesamtgehzeit von 55 Minuten Flading (1482 m) erreichen.
Hier lädt die am Ortsbeginn liegenden Jausenstation Schölzhornhof zur Rast und Stärkung ein. Flading selbst ist eine Streusiedlung im Talschluss des Ratschingtals mit etlichen Bauernhöfen und einem Kirchlein (Marienkapelle) in zwar einsamer, aber landschaftlich wunderschöner Lage. Die Kapelle, ein fast quadratischer Bau mit Kreuzgratgewölbe, ist um 1745 erbaut worden. Inzwischen ist die Kapelle zu einem beliebten Marien-Wallfahrtsort geworden.
Etwas linkerhand von der Kapelle folgen wir dem Wegweiser (Weg Nr. 12) in Richtung der Ratschinger Almen (Klamm-/Innere-/Äußere Wumblsalm). Wir überqueren nun den Ratschingserbach auf einer Brücke und gelangen an das bereits verfallene Geburtshaus des sagenumwobenen Pfeifer Huisele.
Er gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten Tiroler Sagengestalten. Pfeifer Huisele war in Wirklichkeit Matthäus Hänsele und wurde am 14. November 1680 in Meran hingerichtet, da man ihm Hexerei und Verschwörung mit dem Teufel nachsagte. Wie ein zweiter Till Eulenspiegel zog er auf seinem kleinen Esel durch Täler und Berge. Seine Einfälle sind so wunderlich, dass man heute noch herzhaft darüber lachen kann. Entlang unseres bisherigen Wegverlaufes von Innerratschings nach Flading sind immer wieder kleine Infotafeln aufgestellt, welche über die Sagen des Pfeifer Huisele informierten. Aus diesem Grund trägt dieses Teilstück auch den Namen Pfeifer-Huisele-Weg. Vom Geburtshaus aus steigen wir auf dem Weg Nr. 12 durch den Wald über einen teils sehr steilen breiten Felsenweg bergwärts.
Kurz nach dem Haus ergibt sich noch einmal ein schöner Ausblick auf den Weiler Flading.
An einer Weggabelung zweigen wir nach links in Richtung Klammalm ab. Der Weg wird nun etwas schmäler und wandelt sich im Anschluss in einen mittelsteilen Wurzel-/Felsensteig, welcher sich weiter nach oben schlängelt.
Nun gelangen wir auf eine weitläufige Weidefläche mit steinigen Grashängen,
welche wir auf einem teils mit felsdurchsetzten Wiesenpfad, durchqueren.
In Serpentinen steigen wir die letzten Meter
empor zur bewirtschafteten Klammalm (1925 m / Öffnungszeiten: Mitte Juni-Mitte September / Gesamtgehzeit: 2 Stunden).
Von hier aus wandern wir auf dem breiten Fahrweg wieder etwas abwärts in das Ratschingstal hinein.
Nach kurzer verlassen wir diesen und folgen wir einem nach rechts abzweigenden kleinen Schottersteig. Der schmale Pfad führt uns durch Wiesen
sowie eine kleine Waldpassage weiter ostwärts bis auf die Weideflächen der Inneren Wumblsalm. Der Weg führt uns durch einen Bachlauf und an einigen Almkühen vorbei.
Die biotopartige Bodenbeschaffenheit im Bereich der Weideflächen machte es erforderlich, dass der Schotterpfad in einigen Teilstücken durch Holzstege ersetzt wurde.
Das letzte Teilstück bis zur Alm legen wir wieder auf Schotter zurück.
Nach einer reinen Gesamtgehzeit von 2 Stunden und 50 Minuten erreichen wir die urige Innere Wumblsalm (1906 m / Öffnungszeiten: Mitte Juni – Mitte September), die ihre Ursprünglichkeit und ihren damit verbundenen Charme bis heute bewahrt hat.
Nach einer kurzen Rast geht es für uns wieder weiter. Hierzu folgen wir dem neben der Hütte aufgestellten Wegweiser (Weg Nr. 10 Richtung Bichl), welcher uns zunächst über den Fahrweg weiter talwärts leitet.
Nach weiteren 15 Minuten Abstieg folgen wir dem nach links abzweigenden, markierten Steig Nr. 10 in Richtung Bichl.
Der Steig führt uns anfangs teilweise etwas mühselig über sehr wurzelige Passagen
sowie später über teils steile steinige Abschnitte durch den Wald.
Nach knapp 45 Minuten ab Verlassen der Wumblsalm (Gesamtgehzeit 3 Stunden und 45 Minuten) mündet der Steig in die Talstraße ein. Hier besteht die Möglichkeit noch weiter in Richtung des Ratschingser Baches abzusteigen.
Wir halten uns ab nun an die Talstraße, welcher wir bis in die Ortschaft Innerhausern folgen.
Hier zweigen wir links ab, überschreiten den Ratschingers Bach und gelangen so wieder auf unseren Aufstiegsweg, den Ratschinger Talweg,
welchen wir nun in umgekehrter Richtung zum Hotel Larchhof zurückwandern.
Unsere reine Gesamtgehzeit für die beschriebene Tour beläuft sich am Ende auf insgesamt 4 Stunden und 20 Minuten sowie 569 Höhenmeter im Aufstieg. Nach einer kleinen Stärkung im Larchhof fahren wir zu unserer Unterkunft, dem Landhaus Rainer (www.residence-rainer.com) zurück.
FAZIT: Die oben beschriebene kleine Almenrunde verläuft über idyllische kleine Dörfer abseits von jeglichem Verkehrslärm sowie über größtenteils noch ursprüngliche Berglandschaft. Im Gesamten ist diese Wandertour für durchschnittliche Wanderer problemlos zu bewältigen, wobei der letzte Abstieg nicht zu unterschätzen ist, da dieser etwas steil und holprig ist. Dank der Tatsache, dass diese Tour auch noch den Pfeifer-Huisele-Weg umfasst sowie das Durchschreiten des Barfußparcours ermöglicht, ist die Tour äußerst informativ und abwechslungsreich. Die Begleitung durch „Vierbeiner“ gestaltet sich unproblematisch. Für Familien mit Kindern kann zwar der Barfußparcour, aber nicht die Gesamttour empfohlen werden.
Weitere Informationen
- GPS-Daten: Eisacktal - Stubaier Alpen - Klamm-/Innere Wumblsalm
- Route Aufstieg: Innerratschings - Ratschinger Talweg - Barfußparcours . Pfeifer-Huisele-Weg - Flading - Weg Nr. 12 - Klammalm - Fahrweg - Innere Wumblsalm
- Route Abstieg: Innere Wumblsalm - Weg Nr. 10 - Innerhausern - Ratschinger Talweg - Innerratschings
- Dauer für Aufstieg: 3 Stunden
- Dauer für Abstieg: 1,5 Stunden
- Ziel Höhe / Gipfel: 1925 m
- Höhenmeter: 569 m
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Empfohlende Wandermonate: Juni - September
- Klettersteig: nein
- Sehenswürdigkeiten: Barfußparcour, Pfeifer-Huisele-Weg, Weiler Flading, Marienkapelle, Pfeifer-Huisele Geburtshaus, Klammalm, urige Innere Wumblsalm, Panorama
- Einkehrmöglichkeit: Hotel Larchhof, Schölzhornhof, Klamm-/Innere Wumblsalm
- Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
- Trittsicherheit: erforderlich
- Schwindelfrei: nicht erforderlich
- Wanderkarte: Kompass Nr. 44
- Wanderkarte (online): z.B. rother.....
- Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
-
Hinweis:
Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.
Sebastian
Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.