Alpencross (Alpenhauptkammüberschreitung) über den Similaunpass (ü60)

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Allgemeine Informationen

Das ganze fing eigentlich eher als Spinnerei an. Meine Mutter wollte schon seit vielen Jahren einmal über die Alpen laufen. Wir haben oft darüber gesprochen wie toll so etwas wohl wäre, es aber nie wirklich in eine Planungs- bzw. Durchführungsphase geschafft. Einige Wochen vor ihrem 60sten Geburtstag überlegte ich verzweifelt was ich meiner Mutter zum Geburtstag schenken könnte. Zum Glück hatte meine geliebte Frau den passenden Einfall. Sie sagte: Schenk ihr doch eine Alpenüberquerung. Das war es!!! Es war nicht nur der Beweis, dass tolle Frauen, tolle Einfälle haben können. Es war auch der Beweis, dass sich Schwiegertöchter doch sehr gut mit ihren Schwiegermüttern verstehen. Zum Geburtstag gab es dann einen Gutschein zum Ankreuzen. Alpencross mit Sohn-Reisen. Fahrrad oder zu Fuß, Hütte oder Zelt und bitte Zeitraum festlegen. Nach der großen Freude bekam meine Mutter den Auftrag bis zum Tag X viele lange Spaziergänge mit dem Hund zu machen und sich bitte mit entsprechender Kleidung, Ausrüstung und Schuhwerk auszurüsten. Für mich ging es jetzt in die Planungsphase. Schwierig... Ich wusste, dass meine Mutter eine gute Grundfitness besitzt. Aber wie wirkt sich das bei Weitwanderungen mit Gepäck auf bis zu 3000 Metern Höhe im alpinen Gelände aus? Für mich selber war das Thema: Sechs-Tage-Wanderung auch noch Neuland. Für die Routenplanung nutze ich die Webseite Komoot. Die einfache Bedienung, und die detaillierte Kartendarstellung überzeugten und waren für die Planung einfach perfekt. Ziel war es den Alpenhauptkamm in sechs Tagen zu überqueren. Die Route sollte wenige bzw. keine Kletterpassagen aufweisen und nicht direkt auf den Hauptwanderrouten der Alpen liegen. Entfernung zwischen den Hütten sollte also nicht über 15 km liegen und die Höhenmeter sollten für eine ü60 Jährige auch machbar sein. Es galt also viele Faktoren in einer Tour zu berücksichtigen und sinnvoll unterzubringen. Aufgrund Zeitmangel haben wir unsere Tour auf den Alpenhauptkamm beschränken müssen.

 

Etappe 1

Start: Parkplatz Mandarfen im Pitztal 11:30 Uhr 1675m

Ziel: Braunschweiger Hütte 15:30 Uhr 2759m

Der Einstieg in die Tour lagt auf dem Fernwanderweg E5. Wegen seiner starken Frequentierung wird der E5 auch als Alpenautobahn bezeichnet.

Vom Parkplatz aus ging es auf einer Schotterstraße ein paar Kilometer relativ gerade. Vor sich sah man immer das schöne Bergmassiv mit seinen schroffen Felsen und einem ansehnlichen Wasserfall. Parallel zum Weg rauschte uns der, aus Gletscherwasser bestehende Fluss „Pitze“ entgegen. Laut und gewaltig floss das Wasser dem Tal entgegen und man bekam eine leise Ahnung, wie groß ein Gletscher sein muss um einen Fluss dieser Große über Jahre mit Wasser zu speisen. Auch die großen abgeschliffenen Felsen aus der Gletscherzeit vor 150 Jahren lassen die Kraft der Natur auf wundersame Weise erahnen.

Und schon war es soweit. Mir wurde plötzlich wieder bewusst, was ich am Wandern so liebe. Kaum war man unterwegs, waren alle Alltagssorgen vergessen und die Gedanken kreisten frei im Raum umher. Am Gletscherstübele (1891m) musste man sich entscheiden. Es gab insgesamt drei Wege nach oben. Einen Fahrweg für Pistenfahrzeuge und zwei Wanderwege (Nr. 918). Wir entschieden uns für den linken Weg, unterhalb der Materialseilbahn, da dieser augenscheinlich durch unberührte Natur führte und die schönste Aussicht versprach. Der Weg war gut ausgetreten, markiert und erkennbar. Während unseres Aufstiegs zogen einige Wolken vom Tal herauf und brachten immer wieder kleinere Regenschauer hervor, die die Bäche anschwellen ließen. Der große Vorteil daran war, dass man die Wasserflaschen nicht füllen musste und sich somit etwas Gewicht sparen konnte.

Obwohl wir nun schon längere Zeit unterwegs waren, konnten wir noch immer unseren Ausgangspunkt sehen und hatten das Gefühl einfach nicht vorwärts zu kommen. Eine der schönsten Stellen dieser Route war der erste Blickkontakt mit dem gigantischen Gletscher. Obwohl man eigentlich nur einen kleinen Teil des großen Mittelberggletschermassives sieht, bekommt man eine Vorstellung wie es vor einigen Jahren ausgesehen haben muss. Man spürt auch die abgestrahlte Kälte und denkt zwangsläufig über den unaufhaltsamen Wandel der Zeit nach.

Mit guter Trittsicherheit und Kondition ging es problemlos weiter und wir kamen gut voran. Einige Passagen waren mit Stahlseilen gesichert und je höher wir kamen umso größer wurden die Felsen die am Boden lagen und erklommen werden mussten. Wenn der Nebel etwas wich, konnte man auch schon die Silhouette der Braunschweiger Hütte erkennen. Auf den letzten Höhenmetern wurden die großen Steine als natürliche Treppe angelegt. Stufe für Stufe kam man dem Himmel so näher. Wenn wundert es dann, dass ich plötzlich den bezeichneten Ohrwurm: „stairway to heaven“ im Kopf hatte. Die Braunschweiger Hütte liegt auf 2759m mit einer tollen Sicht über den Gletscher. Als E5-Hütte bietet sie viel Komfort für erschöpfte Alpinisten. Strom, warmes Wasser, getrennte Duschen, Trockenraum und ein kostenpflichtigen Internetzugang werden angeboten. Pro Erwachsener (DAV-Mitglied) kostete die Zimmerübernachtung 16 Euro. Frühstücksbuffet nochmal 10 Euro dazu und das abendliche a la Carte Essen zu ganz normalen Hüttenpreisen. Trotz Größe und Massendurchlauf ist die Hütte und das Personal gut darauf eingestellt und das ruhige Hüttenflair bleibt weitestgehend erhalten.

 

Etappe 2  

Start: Braunschweiger Hütte 08:00 Uhr 2759m

Ziel: Bresslauer Hütte 18:30 Uhr  2844m

Am nächsten Morgen ging es gut ausgeschlafen und gestärkt, bei schönstem Kaiserwetter (Sonne keine Wolken) weiter auf dem E5 zum Rettenbachjoch auf 2990m. Hier war eine kleine Kletterpassage von wenigen Metern dabei, die für geübte kein Problem darstellt.

Für die Mum, die noch nie am Felsen geklettert ist, war es mehr eine psychische als physische Belastung. Der steile Abgang, der dünne Pfad und die neue Erfahrung plötzlich im Allradbetrieb über den Felsen gehen zu müssen stellte sie vor eine neu Erfahrung und Herausforderung. Ich habe die Erfahrung gewonnen, dass Kletterpartien in den Bergen, auch wenn sie noch so leicht wirken für jeden anders bewertet werden. Was für den einen so leicht und problemlos wirkt, ist für den anderen ein schweres psychisches Hindernis. Am Ende haben wir es aber gemeinsam geschafft und standen oben auf dem Rettenbachjoch. Belohnt wurden die Strapazen mit einer wunderschönen Weitsicht über den Gletscher, die Berge und Täler bei schönstem Kaiserwetter.

 

Auf der anderen Seite konnte man bis ins Tal nach Sölden schauen. Auf dieser Bergseite hatte sich der Skitourismus schon sehr ausgebreitet. Lifte, Straßen, Parkplätze und Gaststätten wurden errichtet. Je weiter man abstieg, desto lauter wurde der Baulärm. Man fragt sich zu Recht, ob diese Eingriffe und die damit verbundene Zerstörung der Natur Sinn machen. Der Abstieg ging am Rande des Rettenbachferner durch einige Schneestellen hindurch auf einem steinigen Weg nach unten. Aus dem Schnee wurde Wasser und so marschierten wir in der Sonne an vielen kleinen Wasserfällen vorbei. Als wir an der Großbaustelle ankamen bot sich für uns die Möglichkeit mit einem Kleinbus durch einen Tunnel zum Tiefenbachferner zu gelangen. Da das Wetter optimaler hätte nicht sein können, wir gut in der Zeit lagen und auch noch gut bei Kräften waren, entschlossen wir uns mit dieser Möglichkeit gleich geplantes Etappenziel 3 (Breslauer Hütte) anzusteuern.


Unser eigentliches Etappenziel 2, die Goldeggalm bei Sölden, ließen wir nun aus. Der Vorteil lag darin, dass wir uns viele Höhenmeter auf einem langweiligen Fahrweg sparten und den schönen Panoramaweg bei schönstem Sonnenschein laufen konnten. Der Nachteil war, dass wir ein motorisiertes Transportmittel und den Tunnel nutzen mussten, den wir nur wenige Minuten zuvor, scharf als Zerstörung an der Natur verurteilt hatten. Jaja, so sind wir Menschen… Der Panoramaweg erwies sich als gute Entscheidung. Nun bin ich doch schon einige Touren in den Alpen gegangen und muss sagen, dass diese eine der Schönsten war. Vom Tiefenbachferner aus ist es ein schöner Wanderweg östlich des Weißkammes für jedermann (auch für Kinder geeignet). Saftige Wiesen, kleinere Bäche und eine tolle Aussicht auf die Ötztaler Alpen war die Tour bei schönstem Sonnenschein einfach perfekt. Gerastet haben wir am Mutboden. Eine Vorsprungsebene die steil ins Venter Tal abfällt.


Nichts für schwache Nerven, aber dafür eine vielversprechende Aussicht. Auch der kleine Bergsee am Weißkar ist eine Pause wert. Auf dem Panoramaweg ist eigentlich jeder Ort perfekt für eine Brotzeit oder einen Instantkaffee auf dem Kocher. Je näher man der Ortschaft Vent kam, desto mehr Weitsicht hatte man über den Tourverlauf der nächsten Tage. Von Vent aus erhebt sich die Talleitspitze mit 3406m. Im Hintergrund kann man aber auch schon die Similaun mit seinen 3606m erkennen. Eine atemberaubende Berglandschaft zeigt sich in ihrer ganzen imposanten Schönheit.


Gegen 15.00 Uhr kamen wir zur Kreuzung und mussten überlegen, ob wir die Nacht in Vent oder in der Breslauer Hütte verbringen wollten. Da es sich bei unsere Tour aber um ein alpines Abenteuer handelt stand die Entscheidung schnell fest. Tschüss lockerer Abstieg ins Tal, Hallo Weg der nach oben führt. Ein kleiner Pfad durch Wiesen und Fels führte uns also wieder in höhere Lagen. Wir waren nun doch schon mehrere Stunden unterwegs und merkten dies inzwischen auch in den Beinen. Man erhoffte nach jeder Kurve einen Blick auf die Hütte zu erhaschen, wurde aber immer wieder enttäuscht. Dann irgendwann war es soweit. Wir sahen die Hütte und waren nur noch einen letzten drei-Serpentinenaufstieg von ihr entfernt.



Dann endlich geschafft. Die Mum hat diesen alpinen Marathontag erfolgreich gemeistert. Über zehn Stunden im alpinen Gelände unterwegs zu sein ist mit über 60 Jahren schon eine Leistung wie ich finde.


Die Breslauer Hütte (2844m) bewahrt den alten Hüttenflaier und strahlt diesen auch aus. Man merkt sofort den Unterschied, dass sie nicht auf der Alpenautobahn E5 liegt. Mit Zimmerübernachtung, Abendessen und Frühstück ist sie mit ca. 50 Euro pro Person und Nacht etwas teurer als die Braunschweiger Hütte. Auch hier bekommt man alles was man zum Leben braucht.

Etappe 3 

Start: Bresslauer Hütte  08:45 Uhr  2844m

Ziel: Martin Busch Haus  15:00 Uhr  2501m

Nach dem langen Marsch vom Vortag sollte die Route zur Martin Busch Hütte entspannter und lockerer werden. Um dahin zu gelangen mussten wir nur leider weit absteigen und viele Höhenmeter aufgeben um ins das richtige Tal zu gelangen. Unterhalb der Hütte hatten das Glück ein paar Murmeltiere aus nächster Nähe beobachten zu können.


Parallel zu einem schönen Wasserfall ging es serpentinenartig schnell nach unten. Der kleine Pfad wand sich Kurve für Kurve durch die Felsen und Wiesen des Berghanges. Nachdem wir uns am Vortag sogar einen leichten Sonnenbrand geholt haben, war es für uns eine willkommene Abwechslung von unserer Regenkleidung Gebrauch zu machen. Ein Unwetter zog schnell heran.



Der Abstieg führte uns nach Rofen. Dort stellten wir uns auch für eine Pause unter und warteten, dass der Regen nachließ. Der Weg führte uns über eine eiserne Hängebrücke zum Barteb´ne Weg. Einer Parkanlage gleichendes Naturgebiet unterhalb der Talleitspitze. Man kam sich vor, als ob man durch eine Modeleisenbahn läuft. Vent fast zum Greifen nahe ging es dann den Ötztaler Jungschützenweg in Richtung Martin Busch Hütte. Inzwischen kam die Sonne heraus und wir entschlossen uns zu einer langen Rast um unsere Regensachen zu trocknen. Die Sonne tat ihre Pflicht und wir die unsere. Wir aßen, tranken und ruhten uns aus.



Nach ca. 2 Stunden überwanden wir das Gesetz der Trägheit und gingen weiter. Die Sonne verabschiedete sich auch wieder von uns. Der Weg zum Martin Busch Haus ist als Fahrweg ausgebaut und bietet genug Platz für ganze Heere von Wanderern. An einer Stelle ist der Fahrweg aufgrund Steinschlagswarnungen gesperrt und man muss für ein bis zwei Kilometer einer gut ausgebauten Umleitung auf der anderen Talseite folgen. Eine willkommene Abwechslung zur sonst so langweiligen Straße.


Vorbei an einer kleinen Alm am Wegesrand und einer alten Schäferhütte ging es weiter. Wie aus dem nichts tauchte irgendwann die Martin-Busch-Hütte vor uns auf. Diesmal lag auch kein Steilstück bzw. eine riesige Entfernung dazwischen. Wir waren richtig überrascht und mussten erst einmal die neue Erfahrung verarbeiten wie es ist, wenn man nicht völlig kaputt auf einer Hütte ankommt. Ein Hinweisschild teilte mit, dass ca. 200m vor der Hütte der letzte Handyempfang sei. Auch das Martin-Busch-Haus war sehr gut ausgestattet. Hier haben wir im Lager übernachtet und lagen preislich im Niveau der anderen Hütten.

Etappe 4

Start: Martin Busch Haus   07.15 Uhr 2501m

Ziel: Similaunhütte   09.00 Uhr 3019m

Der Aufstieg zur Similaunhütte ist schnell beschrieben. Ein steiniger kleiner Pfad der gleichmässig und geradlinig bergauf führt. Man kann die nachlassende Vegetation gut mitverfolgen. Anfangs waren noch einige Schafe auf kleineren Wiesen zu sehen. Später nur noch Stein und Geröll. Einige Wasserläufe ergossen sich talabwärts und man konnte einige Gletscherzungen des Niederjochferners unterhalb des Similauns erkennen. Zum Ende hin wurde der Weg etwas steiler und die Felsen grober. Der Aufstieg waren leider immer wieder von Wolken und Nebelschwarten umgeben. Wind, Wasser und Schnee peitschte uns ins Gesicht und wir konnten nicht viel erkennen. Dann war es soweit. Wir sind an der höchsten Hütte unserer Tour, welche auch gleichzeitig unsere letzte Hütte war angekommen.



Die Similaunhütte ist zwar etwas kleiner, bietet dafür ein tolles Hüttenambiente. Sie liegt genau auf der Grenze zwischen Italien und Österreich auf einem schmalen Bergkamm. Auch hier gab es alles was das Herz begehrt. Im neu angebauten Gastraum mit den großen Panoramafenstern, kann man auf den Similaun sehen. Kann man...wir hatten das Glück nicht. Die Wolken bissen sich fest. Auch der Blick ins Tal zu unserem Tourenendziel blieb uns leider verwehrt. Aber meine Mum hat den Alpenhauptkamm schon mal sicher erreicht und darauf kam es an. Es ist ein komisches Gefühl wenn man bereits um 9:00 Uhr seine Hütte erreicht. Einige Wanderer aus der letzten Nacht waren noch nicht mal aufgebrochen und das Hüttenpersonal war dabei die Ordnung wieder herzustellen. Die Mum genoss sichtlich Stolz einen ruhigen Tag auf der Hütte.



Ich konnte natürlich nicht anders als die zwei Attraktionen der Similaunhütte zu besuchen. Den Similaun und seinen Gletschern im Osten und das Ötzidenkmal an der Fundstelle im Westen der Hütte. Kurz gesagt, der Aufstieg zum Similaun ist definitiv eine Erfahrung wert. Da man allerdings über einen Gletscher mit vielen Gletscherspalten gehen muss, sollte man dies nur in einer Gruppe mit richtigen Ausrüstung tun. Ich hatte weder das eine noch das andere. Ich lief soweit wie es mir mein inneres Sicherheitsgefühl zuließ. Es entsteht ein kaltes, unangenehmes Gefühl, wenn man alleine im Nebel auf einem Gletscher steht. Als ich dann immer öfter in offene Gletscherspalten sah und das Wasser unter mir immer lauter rauschen hörte, entschied ich mich aus einem gewissen Verantwortungsbewusstsein für einen geordneten Rückzug. Das Leben und die Gesundheit sind viel wichtiger als persönliche Bergrekorde. Die Macht und die Energie die man da oben spürte, waren schon magisch.



Nachdem ich die Hütte wieder sicher erreicht habe, ging es nach einer heißen Schokolade nun in Richtung Westen zum Ötzi-Denkmal oder auch Mann-von-Similaun genannt. Leider setzte Regen, Wind, Graupel und ein Gewitter ein. Der Weg zum Denkmal erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Viele Kletterpassagen und schmale Gradüberwindungen machen ihn sehr interessant aber auch gefährlich. Bei schönem Wetter wird man sicherlich mit der schönsten Aussicht in beide Länder belohnt. Leider hat meine Kamera inzwischen resigniert und sich selbst aufgrund Energiemangel zur Ruhe gesetzt.

Etappe 5

Start: Similaunhütte   07.15 Uhr 3019m

Ziel: Vernaugter Stausee   10.15 Uhr 1689m

In der Nacht hatte es leicht geschneit und von Süden kommend zogen wieder dicke Wolken auf. Höchste Zeit aufzubrechen. Der Weg war gut markiert und ausgetreten. Anfangs schlängelte sich der kleine Pfad in serpentinenform das obere Steilstück herab. Die schöne Aussicht wich dem bekannten Grau und es tröpfelte immer mal wieder aus der nicht enden wollenden Nebelsuppe. Mit fallender Höhe konnte man nun auch wieder die einsetzende Vegetation beobachten. Wiesen und Sträucher waren von nun an wieder teil des Landschaftsbildes. Manchmal zog sogar der Nebel ab und dann konnte man über sich die thronenden Gipfel der wunderschönen Alpen erkennen. So langsam machte sich ein Gefühl des Abschiedes breit. Die Tour war fast vorbei und die Berge lagen hinter uns. Stolz bin ich auf meine Mum, dass sie es geschafft hat. Froh, dass alles Gut gegangen ist. Traurig, dass es schon vorbei ist und Glücklich, bald wieder bei meiner Familie zu sein. Kurz nach 10.00 Uhr kamen wir am Stausee an. Es war geschafft!

Resumee

Die geplante Tour ist wohl die leichteste über den Alpenhauptkamm. (das hat Ötzi wohl auch gewusst...) Auf dieser Route kommt man im ganz normalen Wandermodus über die Alpen. Trittsicherheit, eine gute Grundfitness und Schwindelfreiheit muss man aber auch hier voraussetzen.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: siehe Artikel
  • Route Abstieg: siehe Artikel
  • Dauer für Aufstieg: 6,5 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 6,5 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Klettersteig: A - wenig schwierig
  • Sehenswürdigkeiten: siehe Artikel
  • Einkehrmöglichkeit: siehe Artikel
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Kay

Ich liebe es in der Natur unterwegs zu sein, neige zu einer ausgeprägten Abenteuerlust und eigne mir gerne Überlebenstechniken an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte gefallen Euch.