Bayern - Berchtesgadener Alpen - Hüttentour um den Königssee

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Bild zeigt das Kärlinger Haus Bild zeigt das Kärlinger Haus by Andi B.

Allgemeine Informationen

Die bayrischen Berge bieten wunderschöne mehrtägige Hüttentouren. Die Wegstrecke kann hervoragend aufgeteilt werden, da viele Berghäuser Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Unsere Tour dauerte insgesamt vier Tage und war wie folgt aufgebaut:

Start war am Königsee, wo es mit dem elektrisch betriebenen Boot nach St. Bartholomä ging. Ziel des ersten Tages war das super gelegene Kärlinger Haus, welches über die „Saugass“ erreicht werden kann. Die zweite Etappe ging über die Wasseralm weiter bis zur Gotzenalm. Nach einer Übernachtung wurde der Schneibstein überquert und die letzte Nacht im Schneibsteinhaus verbracht. Der Abstieg zum Parkplatz am Königsee war dann der einfachste Teil der Route.

Die gesamte Route ist ohne Kletterausrüstung machbar, jedoch sollte man unbedingt schwindelfrei sein. Eine gute Kondition ist Grundvoraussetzung, damit die Tour auch Spaß macht und mehr Zeit zum genießen ist.

(Offline-Wanderkarte bei komoot kaufen)

Tag 1

Start und Ziel unserer Tour ist der Königsee Parkplatz. Über die Automaten kann ein Mehrtagesticket für das Auto gelöst werden. Die Hütten wurden alle vorab gebucht. Hier gilt im wahrsten Sinne „Der frühe Vogel fängt den Wurm.“. Eine rechtzeitige Buchung ist zwingend erforderlich, sofern man nicht im Notbettenlager übernachten möchte.

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Mit den elektrisch betriebenen Booten und einem kurzen Trompetenkonzert (Königsee-Echo) erreicht man schließlich die Halbinsel Hirschau mit der Kapelle St. Bartholomä.

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Nach den ersten ebenen Metern entlang des Königsee beginnt beim Schrainbach der Aufstieg zum Kärlinger Haus. Aufgrund der Steigung gewinnt man sehr schnell an Höhe. Durch den wunderschönen Mischwald ist die Tour auch im Herbst sehr zu empfehlen.

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Nach ca. 4 km befindet sich auf der linken Seite eine Wetterschutzhütte welche gut für eine kurze Trinkpause geeignet ist.

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Weitere 400 m später besteht die Möglichkeit zwischen zwei verschiedenen Wegen. Zum einen der direktere und einfachere Weg über die „Saugass“( für die Saugauss wird weniger Trittsicherheit und Schwindelfreiheit benötigt) oder zum anderen Richtung Watzmann entlang der Felshänge. Wir entschieden uns für zweiteres da genügend Zeit vorhanden war.

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Nach ca. 6 km sind einige enge Serpentinen und Leitern zu bewältigen wo jedoch der anschließende Ausblick für die Anstrengung entschädigt. Weitere 700 m später der Beschrift Kärlingerhaus (links abbiegen) folgen.

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Der anstrengende Teil für den ersten Tag ist damit geschafft und es geht nur noch in moderaten Aufstieg Richtung Kärlingerhaus. Nach insgesamt 9,5km ist das Tagesziel erreicht! Hinter einer Bergkuppel befindet sich das Kärlingerhaus mit dem Funtensee.

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Tag 2

Nach einem kurzen Frühstück geht’s weiter Richtung Wasseralm. Erstes Ziel ist der Grünsee. Bei Sonnenschein lohnt es sich hier eine kurze Rast zu machen und kurz die Felswand entlang des Weges hochzuklettern.  Auch der nächste Aussichtspunkt „Halsköpfl“ lädt zum verweilen ein. Von hier aus kann man sowohl auf den Königsee als auch den Obersee blicken. Zudem kann man auf die andere Seite des Königsee blicken auf der unser heutiges Tagesziel, die Gotzenalm, liegt. Auf dem Weg dahin sind zwei klare Bergseen gelegen - der Grünsee und der Schwarzensee.

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Eine der schönsten Berghütten ist die Wasseralm. Diese liegt wunderschön und geschützt in einer kleinen Ebene und ist ca. 7,7 km vom Kärlingerhaus entfernt. Seit wenigen Jahren ist die Hütte auch wieder bewirtschaftet und es bestehen zudem Übernachtungsmöglichkeiten.

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Kurz vor der Wasseralm gibt es eine Abzweigung zum Aussichtspunkt Halsköpfl. Falls genügend Zeit vorhanden ist, sollte dieser unbedingt besucht werden! Von hier hat man die Möglichkeit auf den Königsee und Obersee zu blicken. Außerdem kann man bis auf die andere Seite zur Gotzenalm schauen.

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Nun folgt der längste Teil der heutigen Route. Zwischen Wasseralm und Gotzenalm sind insgesamt 10 km zurückzulegen. Nach ca. 6km und den steilsten Stück der Strecke geht es links Richtung Gotzenalm. Der Weg über den Schneibstein wird erst am nächsten Tag interessant werden.

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Die letzten vier Kilometer des heutigen Tages kann man fast komplett auf schattigen Wegen hinter sich bringen. Alte Steinmauern zeugen von der ausgedehnten Viehhaltung in den letzten Jahrhunderten die mittlerweile auf das Gebiet um die Gotzenalm reduziert wurde.

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Nach insgesamt 16 km erreichen wir unser Ziel die Gotzenalm. Die Versorgung ist hervorragend. Neben Kaiserschmarrn und Duschräumen sind die Schlafzimmer in einer seperaten Hütte untergebracht.

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Natürlich besteht auch die Möglichkeit über die Saletalm/Königsee die Gotzenalm zu erreichen. Von der Entfernung sind hier keine großen Unterschiede. Jedoch sind bedeutend mehr Höhenmeter zurückzulegen und zudem ist der Weg über die Wasseralm landschaftlich einfach wunderschön.

Tag 3

Gestärkt von dem köstlichen Kaiserschmarrn auf der Gotzenalm und angenehmen Schlafräumen wurde die Tour zum Schneibsteinhaus über den Schneibstein, mit einer Gesamtlänge von ca. 12 km, in Angriff genommen.

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Nach Informationen von einem Bergführer gibt es einem kleinen Pfad um direkter auf den Schneibstein zu kommen. Wir folgten dieser Idee, jedoch ist dies in keinem Falle zu empfehlen! Der Weg war schlecht ausgeschildert und so musste teilweise „blind“ und an steilen Felshängen entlang klettern. Nach diesen Erfahrungen war klar: Man soll nur auf der Karte eingezeichneten Wegen folgen!

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Das schlechtere Wetter war kein großes Problem, die Wege sind gut markiert und befestigt. Zudem beginnt der eigentliche Anstieg zum Gipfel erst wenige Kilometer davor.  Auf dem Weg dahin befindet sich der Seeleinsee.

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Die erste magische Marke von 2000 Höhenmeter erreicht man knapp unter dem Gipfel. Letztendlich war das schlechte Wetter sogar von Vorteil, da keinerlei größere Vegetation mehr vorhanden ist, die Schatten spenden könnte. Nach ca. 9 km ist man auf 2276 m angekommen.

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Der Abstieg ist schwieriger, da der Weg viele große Stufen aufweist. In Kombination mit der Nässe erfordert dies Konzentration und Kondition. Zum Ende der Tagestour besteht die Möglichkeit zwischen zwei Hütten zu wählen. Auf der österreichischen Seite das „Carl-von-Stahlhaus“ und auf der deutschen Seite das Schneibsteinhaus. Die Entscheidung fiel auf das Schneibsteinhaus was zu keinem Moment bereut wurde. Warme Duschen, ein wahnsinnig leckeres Abendessen und ein Wirtspaar welches sich um die Belange der Gäste kümmerte. Das Bier schmeckte an diesem Abend auch ausgesprochen gut und die Wirtsstube lud auch zum gemütlichen Beisammensein ein.

Tag 4

 

Die letzte Etappe bestand letztendlich nur aus dem Abstieg vom Schneibsteinhaus zum Parkplatz am Königsee. Technische Schwierigkeiten sind hier nicht mehr vorhanden, da es sich um einen breiten Forstweg handelt, der auch gerne von Radfahrern genutzt wird.

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Dennoch ist es absolut abwechlungsreich entlang des Königsbach den Ausgangspunkt wieder zu erreichen und ab und zu einen Blick auf den Königsee zu bekommen.

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Die 7 km sind innerhalb von 2-3 Stunden absolviert. Dies hat den enormen Vorteil, dass man zeitnah am Parkplatz ist und die Heimreise antreten kann.

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Fazit: Für uns persönlich eine der schönsten Touren im Berchtesgadener Land. Die Landschaften und Aussichten sind einfach gradios. Durch die Berghütten ist auch immer die Grundversorgung zu einem akzeptablen Preis (man darf den Aufwand nicht vergessen!) gesichert und es gibt fast nichts schöneres als die Sonne in den Bergen auf oder untergehen zu sehen. Die größte Schwierigkeit der Tour sind die zurückgelegten Distanzen. Mit einigen Pausen und einer gewissen Grundlagenkondition ist aber auch dies machbar. Kletterausrüstung wird auf der kompletten Strecke nicht benötigt! Ziel war es zudem nicht irgendwelche Rekorde aufzustellen sondern unsere bayrische Heimat zu genießen und möglichst viel Zeit zu verbringen.

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Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Königssee - St. Bartholomä - Kärlinger Haus - Wasseralm - Gotzenalm - Schneibsteinhaus
  • Route Abstieg: Schneibsteinhaus - Königssee
  • Dauer für Aufstieg: 6,5 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 6,5 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 2276 m
  • Höhenmeter: 2950 m
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • Empfohlende Wandermonate: Mai - November
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Königsee, Kärlinger Haus, Obersee, Grünsee, Schwarzensee, Wasseralm, Gotzenalm, Halsköpfl, Schneibstein
  • Einkehrmöglichkeit: Kärlinger Haus, Wasseralm, Gotzenalm, Schneibsteinhaus
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: KEINE
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Andi B.

Sportler, der insbesondere die Sommermonate zum Bergwandern nutzt und Lust am Reisen hat. Zur Abwechslung darf auch mal ein Hindernislauf absolviert werden.

 

 

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