Der Felsenweg im Schwarzwald

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Allgemeine Informationen

Der Luftkurort Ottenhöfen liegt im oberen Achertal, umringt von den bewaldeten Höhen des Schwarzwaldes. Ottenhöfen ist auch für die Vielzahl der gut erhaltenen/restaurierten Mühlen bekannt, weshalb es auch unter dem Namen „Mühlendorf“ bekannt ist. Der „Felsenweg“ wurde im Jahre 1976, auf Anregung des zuständigen Wanderwarts Klaus Bohnert, durch Mitglieder des Schwarzwaldvereines Ottenhöfen auf freiwilliger Basis in Form eines Rundwanderweges angelegt. Der „Felsenweg“ verbindet die zahlreichen Felsgruppen und Schrofen des Wald- und Wandergebietes im Westen Ottenhöfens, weshalb er auch den Namen geologischer Lehrpfad trägt. Neben Ottenhöfen erwandert man „grenzüberschreitend“ Furschenbach, Waldulm und Kappelrodeck insgesamt vier verschiedene Gemarkungen.

Tourenbeschreibung

Unsere Wandertour beginnt an der Übersichtstafel über den Verlauf des „Felsenweges“, welche sich links vom Eingang des Gasthauses „Schwarzwaldstube“ (287m / Simmersbach 1, 77883 Ottenhöfen) befindet.


Da sich direkt gegenüber auch der Bahnhof Ottenhöfen-West befindet, stehen ausreichend Parkmöglichkeiten am Ausgangspunkt zur Verfügung. Der Rundweg kann natürlich von beiden Seiten begangen werden, wobei der Beginn in südlicher Richtung empfohlen wird. Somit folgen wir zunächst der geteerten Zufahrtsstraße „Simmersbach“ leicht bergan (Wegmarkierung blaue Raute & „F“ in grüner Raute = Felsenweg), an der Schulze-Bure Mühl vorbei,


in das gleichnamige Tal hinein, bis wir nach ca. 1km eine kleine Gruppe von Höfen erreichen (20 Min.).


Hinter den idyllisch gelegenen Häusern verlassen wir die Straße und zweigen rechterhand der Wegmarkierung blaue Raute folgend auf einen Waldweg ab,


der sich wenig später am in den 1920er Jahren stillgelegten Steinbruch in einen schmalen Pfad verwandelt und uns in Serpentinen durch den Geiersgrund-Hang


zu unserem ersten Ziel, den Sesselfelsen (287m) führt (1. Std.). Von dem 7m hohen Gipfelkreuz bietet sich eine herrliche Aussicht über Ottenhöfen, Seebach mit allen Seitentälern des Achertales. Man erhält weiter einen Überblick über die höchsten Berge des nördlichen Schwarzwaldes vom Schliffkopf, Karlsruher Grat bis hin zur Hornisgrinde. Eine auf dem Gipfel angebrachte Sitzbank lädt zum kurzen Verweilen ein.


Vom Felsen geht es kurz zurück an Obstbäumen vorbei, bis zu einer Abzweigung. Die Wegmarkierungen führen uns anschließend den Forstweg entlang


zum Spitzfelsen (579m/10 Min./liegt links vom Weg/Vorsicht Porphyrstock fällt steil ab),


dann einen neu angelegten Fels- und Wurzelsteig folgend,


steil hinauf über den langgezogenen breiten Buckel des Breitfelsen mit traumhaften Blick in das Simmersbachtal mit seinen schönen Bauernhöfen.

Danach geht es weiter zum Rappenschrofen (667m/1.30 Std.).


Kurz darauf biegt der Felsenweg scharf rechts ab (zugleich gelbe Raute/ sofern man in der Vesperstube Fiesemichel einkehren möchte, geht man geradeaus zum Simmersbacher Kreuz hinab, und erreicht von dort rechts haltend Richtung Lautenbach in knapp 10. Min den Mitte des 19. Jh. erbauten Berggasthof)


durch felsenreiche Mischwälder Am kleinen Schrofen (643m/liegt etwas oberhalb des Weges/Blick auf die darunterliegende Passhöhe des Simmersbacher Kreuzes zwischen Acher- und Renchtal) und Pfenningfelsen (liegt etwa 75m unterhalb des markierten Wanderweges, Granitquader ragt aus der Spitze eines Blockmeeres heraus) vorbei. Auf einer anschließenden unbefestigten Fahrstraße, rechts an namenlosen Felstürmen vorbei,


 

hin zum beeindruckendsten Felsgebilde der Runde, dem Katzenschrofen (642m). Ein gut abgesicherter Anstieg mittels Geländer führt auf die gewaltigen Granitblöcke hinauf.


Der schmale aber ungefährliche Pfad windet sich durch das Blockmeer und läuft über den Buchwaldrücken.


Anschließend steigt man zu einem Forstweg ab, welcher uns zum Palmfelsen (614m/2.40 Std.) führt. Hier bietet sich ein überwältigendes Panorama über das Waldulmer Tal mit seinen Weinbergen, die Vorgebirgszone des Schwarzwaldes und die Rheinebene bis zu den Vogesen. Vor uns liegt bei gutem Wetter zum Greifen nahe „Straßburg“, das mit seinem Münsterturm grüßt (Sitzgruppen laden hier zum Rasten ein).


Vom Palmfelsen aus bringt uns ein schmaler Pfad zum Fuß des Felsens hinab und weiter auf eine ungeteerte Fortstraße, welche uns nach Blaubronn (540m) führt. Kurz nach den Obstbaumwiesen wandern auf einem Feldweg weiter, passieren ein größeres Gehöft, und wandern anschließend wieder in den Wald hinein.


Hier beginnt der Anstieg zu den mächtigen Felsgruppen Karschrofen und dem turmförmigen Stierfelsen (607m/3.10 Std.)


welche wir ebenfalls passieren, ehe man den weiter abwärts gelegenen Bürstenstein (521m/3.15 Std.) erreicht. Auch hier befindet sich ein Rastplatz mit fulminanten Ausblick.


Vom Bürstenstein steigen wir auf recht steilem Pfad zu einem Waldweg nahe des ehemaligen Steinbruches Bobenholz ab, von wo man einen herrlichen Blick auf Kappelrodeck hat, welches für seine Weine (Spätburgunder: Hex vom Dasenstein) bekannt ist.

 

Anschließend wandern wir den Hangweg (Naturlehrpfad) entlang zum Sommereckhof, dem alten, gediegenen Waldbauernhof oberhalb von Ottenhöfen, von dem aus man nochmals das obere Achertal überblickt.


Zunächst leicht, dann steiler auf einer Teerstraße absteigend gelangen wir über den Ortsteil Lauenbach, wieder zurück nach Ottenhöfen.


Vom Ortseingang wandern wir weiter auf dem Lauenbachweg und erreichen in Kürze unseren Ausgangspunkt, die Schwarzwaldstube (4. Std.). Im Anschluss an unsere Tour statten wir dem ca. 45km entfernten Buerestiebel im Elsaß (Forstfeld) einen Besuch ab, um dem gelungenen Tag mit einem wohlverdienten Flammkuchen abzuschließen.


   

FAZIT: Eine Wanderung über diesen Lehrpfad bietet neben den großartigen Ausblicken auch Einblicke in vulkanisches Geschehen und Verwitterungsvorgänge, die sich hier besonders gut beobachten lassen, weshalb dieser auch aus geologischer Sicht sehr interessant ist. Hinweistafeln an den einzelnen Stationen informieren über die verschiedenen Gesteinsarten und Felsformationen. Der Weg selbst ist als eine reizvolle und lohnende Rundtour angelegt und führt über viele felsige Passagen bzw. Wurzelpfade, weshalb Trittsicherheit und teilweise Schwindelfreiheit vorhanden sein sollten.

TIPP: Der o. g. Tourenvorschlag lässt sich gut mit einer nostalgischen Anreise per Dampfzung verknüpfen. Zwischen Mai und Oktober fährt an bestimmten Sonntagen der historische Dampfzug durch das Achertal und bewältigt prustend und schnaubend die 11 km lange Strecke von Achern über Kappelrodeck nach Ottenhöfen.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Bahnhof Ottenhöfen - West/Schwarzwaldstube (287m) – blaue Raute – Kath. Kirche – Blustenweg – Höf (289m) – Schulze-Bure Mühl - Simmersbach – Simmersbach Mattenwinkel – Sesselfelsen (553m) – Spitzfelsen (579m) – Breitfelsen - Am Rappenschrofen (667m)/Kleiner Schrofen (643m) – gelbe Raute – Pfenningfelsen – Katzenschrofen (642m)– Palmfelsen (614m) – Grillplatz Blaubronn – Blaubronn Löschwasserteich (540 m) – Blaubronn – Karschrofen - Stierfelsen (607m) - Bürstenstein (521m) – Bobenholz – Sommereck – (Vorderer, Unterer Lauenbach) – Bahnhof Ottenhöfen-West/Schwarzwaldstube
  • Route Abstieg: Rundwanderweg: siehe Aufstieg
  • Dauer für Aufstieg: 2 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 1,5 Stunden
  • Ziel Höhe / Gipfel: 667 m
  • Höhenmeter: 380 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Empfohlende Wandermonate: Februar - November
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Felsformationen, Panorama
  • Einkehrmöglichkeit: Schwarzwaldstube, Berg-Vesperstube Zum Fiesemichel
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Kompass Nr. 769
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Sebastian

Was zunächst mit einer gewissen Skepsis begann, da es immer hieß Wandern ist etwas für ältere Leute, schlug ganz schnell in eine große Leidenschaft um und gipfelte letztendlich in einer Sucht. Mit meinen Berichten möchte ich euch helfen diese lebenslängliche Krankheit so gut wie möglich zu überstehen und die Symptome etwas zu lindern.

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