Wanderung auf dem Moselsteig (Etappe 19)

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Wanderung auf dem Moselsteig (Etappe 19) by Bastian D.

Allgemeine Infos

Der Moselsteig führt auf 365 km und in 24 Etappen von der deutsch-französischen-luxemburgischen Grenzstadt Perl bis zur Moselmündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz. Aufgrund der vielschichtigen Landschaftstypen mit Hochplateaus, Weinbergen, Wäldern, Tälern von Seitenbächen und der historischen Besonderheiten rund um die Römer und Kelten ist hier nicht nur einer der längsten, sondern auch der schönsten Streckenwanderwege Deutschlands entstanden. Die offizielle Eröffnung des Moselsteigs fand im April 2014 statt.

 

(Hinweis: Die Zeitangaben stimmen nicht)

Etappe 19 Cochem – Treis-Karden (24 km)

Aufgrund der geografischen Nähe zum Moselsteig war klar, dass dieser schon kurz nach der Eröffnung zumindest teilweise getestet werden muss. Wohnortsbedingt ist hier besonders der Abschnitt zwischen Cochem und Koblenz interessant, also die Etappen 19 – 24.  Der Entschluss fiel auf die 19. Etappe zwischen Cochem und Treis-Karden und so ging es morgens auf die ca. 25 minütige Fahrt vom Hunsrück an den Bahnhof in Karden. Zur Weiterfahrt nach Cochem diente der Regionalexpress zwischen Koblenz und Trier. Am Cochemer Bahnhof angekommen konnten wir auch schon die ersten Wegweiser entdecken, die uns über die Zuwegung zum offiziellen Startpunkt der Etappe an der Cochemer Sesselbahn führen.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Wir folgen der Ravennestraße zum marktplatzähnlichen Endertplatz mit seinen Fachwerkhäusern und mittelalterlichen Gemäuern und von hier der Endertstraße bis zur Sesselbahn.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Hier haben wir dann auch die Qual der Wahl, ob wir den vor uns liegenden Anstieg auf den Pinnerberg lieber mit der Sesselbahn (die Bergfahrt kostet 4,30 € für Erwachsene) oder doch zu Fuß in Angriff nehmen. Es siegt der Wille über die Bequemlichkeit und ab geht es über den Endertbach und hinein in den Anstieg. Dieser ist schon zu Beginn sehr steil und lässt aufgrund des Sonnenscheins und entsprechenden Temperaturen den Schweiß fließen. Auf dem ersten Aussichtsplateau auf etwa halber Strecke des Anstieges wird deshalb auch eine erste kurze Pause eingelegt, um neben der tollen Aussicht die Zeit für das abzippen der Hosenbeine zu nutzen. Neben der Cochemer Reichsburg ist auch die Aussichtsplattform Pinnerkreuz mit ihrem Gipfelkreuz von hier schon zu sehen und damit auch die nächsten Strapazen zu erahnen.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)  Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Weiter geht es über den schmalen Pfad steil hinauf, durch Serpentinen und über Treppen, bis wir schließlich das Pinnerkreuz erreichen, dass ca. 150 Meter abseits des Weges liegt. Von hier hat man eine nochmal bessere Aussicht auf Cochem, die Mosel, die Reichsburg und auch in Richtung Klotten, dem nächsten Ort an der Mosel, zu dem uns der Weg noch führen wird.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19) Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Ein kurzes Stück geht es noch bergauf, dabei lassen wir die Bergstation der Sesselbahn hinter uns und erreichen dann schließlich ein Plateau oberhalb der Moselhänge. Ein Waldweg führt uns hier weiter in Richtung Klotten, wobei wir an lichten Stellen immer wieder die schöne Aussicht ins Tal genießen können. Für die vielen Attraktionen im Wild- und Freizeitpark Klotten bleibt uns leider keine Zeit, obwohl er direkt am Weg liegt, viel mehr machen wir uns daran, die Anhöhe wieder zu verlassen und nähern uns vorbei an der Kapelle Seits Heiligenhäuschen dem Moselort Klotten. Zwischen den ersten Häusern laufen wir noch hindurch, machen dann aber einen Bogen durch die Weinberge um den Ortskern zur Ruine Coraidelstein, zu deren Fuße eine tolle Rastanlage zur Mittagspause einlädt.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19) Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Jetzt führt uns der Moselsteig doch noch in die Ortslage, wir wandern entlang der Bahnschienen, queren diese am Ortsausgang und müssen schließlich auf eine Lücke im dichten Verkehr auf der B49 warten, um diese zu überqueren und auf den unmittelbar an der Bundesstraße verlaufenden Fahrradweg zu gelangen. Diesem folgen wir direkt am Moselrand für einige hundert Meter, bis wir die Bundesstraße erneut überqueren müssen, um ins Naturschutzgebiet Dortebach zu gelangen. Nun führt uns ein schmaler Pfad zunächst am kleinen Dortebach vorbei, ehe wir über eine Brücke gehen und nun durch viele Serpentinen vorbei an Farngewächsen durch einen dunklen Wald wieder auf die Höhen der Eifel geführt werden.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Oben angekommen laufen wir über freies Feld am Annischerhof vorbei, machen einen kurzen Abstecher in den Wald entlang des Fellenbachs und über eine aufgeforstete Windwurffläche und erreichen schließlich wieder über freies Feld die wie ausgestorben wirkende Ortschaft Kail.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19) Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Kail durchqueren wir entlang der Hauptstraße und biegen am Friedhof rechts ab, um kurz darauf über einen schmalen Pfad im Wald zu verschwinden und durch ein dunkel bewaldetes Bachtal wieder ins Moseltal hinab zu steigen.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Schließlich erreichen wir die westlich von Pommern gelegenen Weinberge der Ortschaft, durch die wir uns über steinige Schotterwege quälen. So passieren wir auch das Pommerner Wahrzeichen, die in den Weinbergen gelegene Sonnenuhr und erreichen schließlich die Ortslage.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Und als hätte es nach der Sonnenuhr noch eines weiteren Beweises bedurft, dass hier die Uhren anders ticken, führt uns der Weg an der Gaststätte „Onkel Otto“ vorbei, deren gemütlichen Biergarten wir zu einer kurzen Auszeit nutzen. Im Anschluß wartet schließlich der dritte und letzte Aufstieg von der Mosel in die Eifel auf uns. Diese nehmen wir frisch gestärkt über die Weinbergsterrassen in Angriff, wobei sich immer wieder schöne Aussichten bieten. Im weiteren Verlauf führt uns der steiler werdende Weg in den Wald hinein, doch schon bald erreichen wir freies Feld und den Pommerner Martberg, auf dem ein Archäologie-Zentrum liegt. Die Kelten erbauten hier um 100 v. Chr. Eine befestigte Großsiedlung, während 3 Jahrhunderte später die Römer an gleicher Stelle eine Tempelanlage erbauten. Diese wurde nun rekonstruiert und auf den alten Grundmauern wieder aufgebaut. Erwachsene bezahlen 2 € Eintritt, geöffnet ist der Park zwischen Mai und Oktober von Freitag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Nach einem kurzen Stück über freies Feld verschwinden wir wieder im Wald und folgen einem schmalen Pfad vorbei an der Druideneiche bergabwärts nach Karden.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19) Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Auf diesem letzten Abstieg bieten sich nochmal schöne Aussichten auf die beiden Ortsteile Treis und Karden, sobald sich der Wald etwas lichtet.

Rheinland-Pfalz – Untermosel – Moselsteig (Etappe 19)

Bald schon haben wir Karden erreicht und folgen den Wegweisern durch die schmalen Gassen bis zu unserem Ausgangspunkt am Bahnhof. Zu beachten ist, dass die Beschilderung teilweise etwas irreführend oder schwer erkennbar war. Wir haben auf dem Abschnitt zwischen Freizeitpark Klotten und Klotten eine Abzweigung verpasst, allerdings ist es uns relativ schnell aufgefallen. Die Schilder waren hier leicht überwachsen und sind uns deshalb nicht aufgefallen. Auf der Passage nach dem Aufstieg durch das Dortebachtal ist uns auf dem Weg nach Kail ein Pärchen entgegen gekommen, dass zeitgleich mit uns in Cochem gestartet war. Nach einem kurzen Schwätzchen stellten wir dann fest, dass entweder die beiden oder wir in die falsche Richtung unterwegs war. Nach kurzem Blick auf die Route war klar, dass das Pärchen irgendwie vom Weg abgekommen ist und nach dem Wiederfinden der Beschilderung wohl in die falsche Richtug losgezogen ist…

Hundetauglich: Bedingt. Die kleinen Bäche am Weg führen wenig Wasser, zusätzliches Wasser für den Hund sollte unbedingt mitgenommen werden. Die grob geschotterten Wege durch die Weinberge sind zudem nicht besonders „pfotenfreundlich“

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: k.A. (siehe GPS-Daten)
  • Route Abstieg: k.A. (siehe GPS-Daten)
  • Dauer für Aufstieg: 4 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 3,5 Stunden
  • Höhenmeter: 760 m
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • Empfohlende Wandermonate: ganzjährig
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Reichsburg und Altstadt Cochem, Burg Coraidelstein, Naturschutzgebiet Dortebachtal, Pommerner Sonnenuhr, Archäologiepark Martberg, Aussichtspunkte über die gesamte Wegeslänge
  • Einkehrmöglichkeit: erschiedene Gaststätten in Cochem, Klotten, Pommern und Treis-Karden direkt am Weg
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: nicht erforderlich
  • Schwindelfrei: nicht erforderlich
  • Wanderkarte: nicht genutzt, aber für den gesamten Moselsteig empfehlenswert
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

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