Wanderung zum Soonwaldsteig (Jägerhaus - Bingen)

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Wanderung zum Soonwaldsteig (Jägerhaus - Bingen) by Bastian D.

Allgemeine Informationen

Der Soonwaldsteig führt über insgesamt 85,2 km von Kirn an der Nahe über den Hunsrück nach Bingen am Rhein.

Soonwaldsteig Etappe 6


Logistisch sollte man vor dem Aufbruch zur kompletten Tour allerdings etwas voraus planen, da der Soonwaldsteig abgesehen von den ersten Kilometern durch und um Kirn, einem kleinen Stück in Rheinböllen sowie auf den letzten 500 Metern in Bingen auf der gesamten Länge keine Ortschaft direkt berührt. Man sollte also vorab mit den Gastgebern über eine Shuttle-Möglichkeit sprechen oder, was bei dieser Tour eigentlich fast ein Muss ist, dass eigene Zelt dabei haben. Die ersten 5 Etappen sind relativ anspruchsvoll und zwischen 14 und 15 km lang, die Schlussetappe dagegen lädt dazu ein, den Soonwaldsteig gemütlich ausklingen zu lassen.


Tourenbeschreibung

Etappe 6 – Jägerhaus – Bingen HBF /Bingerbrück ( 12 km)

Für die letzte und kürzeste Etappe des SWS legen wir einen fliegenden Start hin und folgen vom Parkplatz am Jägerhaus dem Morgenbach weiter talabwärts. Schon nach kurzer Zeit erreichen wir die „Steckeschlääfer-Klamm“, einen Wegesabschnitt eines Wanderweg zwischen Weiler und Trechtingshausen durch den Binger Wald..

Der Weg sieht sehr einladend aus und vor allem die am Eingang der Klamm stehende, mit Malereien und Schnitzereien verzierte Wurzel verleitet zu einem kleinen Abstecher, zumal es auf der gesamten Länge des Weges noch 45 weitere Schnitzereien auf den Wanderer warten. Durch unseren engen Zeitplan bleibt allerdings nicht viel Luft und wir kehren nach ca 200 m wieder um, setzen diesen Rundwanderweg aber auf unsere to-do Liste für den Sommer.

Soonwaldsteig Etappe 6

Während wir dem SWS an interessanten Felsformationen und Baumstümpfen vorbei fortsetzen schlängelt sich der Morgenbach neben uns durch die Felsen auf einen tollen Wasserfall zu.

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6 Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Bald erreichen wir dann den Eselssteig, der uns steil aufsteigend durch die Felsen führt und immer wieder spektakuläre Aussichten auf den Hochwasser führenden Rhein, die Burg Reichenstein und das rechtsrheinische Assmannshausen bietet.

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Auf dem Weg in Richtung Burg Rheinstein folgt dann jedoch eine negative Überraschung. Durch die starken Regenfälle war der Boden wohl derart aufgeweicht, dass zahlreiche Bäume umgestürzt sind und der SWS teilweise gesperrt werden musste. Der Wegesabschnitt vorbei an der Felskante oberhalb des Rheines zur Burg Rheinstein entgeht uns somit und auch auf dem weiteren Weg durch den Binger Wald gibt es Beeinträchtigungen, aber auch immer wieder toll ausgewählte Aussichtspunkte, von denen aus wir nun auf Bingen und den berühmten Mäuseturm blicken können.

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Schließlich erreichen wir das Forsthaus Heiligkreiuz oberhalb Bingerbrücks, überqueren den Kreuzbach und begeben uns auf den Abstieg in Richtung Bingen, jedoch nicht über den Wanderweg Kreuzbachklamm, sondern über den Höhenzug in Richtung Prinzenkopf. Schließlich erreichen wir die Binger Jugendherberge im Stadteil Bingerbrück, von der aus wir schon den nahe gelegenen Hauptbahnhof sehen können, an dem kurz darauf der Soonwaldsteig endgültig hinter uns liegt.

Soonwaldsteig Etappe 6

Soonwaldsteig Etappe 6

Etappenübersicht:

Soonwaldsteig Etappe 6

Fazit:

 

Der Soonwaldsteig wirbt mit dem Slogan „Ab ins sanfte Abenteuer …“, was definitiv nicht zu viel versprochen ist. Neben tollen landschaftlichen Höhepunkten, beeindruckenden Aussichtspunkten und –türmen bietet er gerade auf der dritten und vierten Etappe durch die Abgeschiedenheit der Gegend eine fast schon gespenstische Ruhe. Mit etwas Glück bekommt man im Soonwald auch einen Hirschen oder eine Wildkatze zu Gesicht, uns war der Anblick jedoch nicht vergönnt. Gerade auf diesen abgeschiedenen Passagen muss man dadurch allerdings auf Gastronomie am Wegesrand verzichten, die auf der ersten Etappe, zum Start der zweiten Etappe in Bundenbach und auf den bewirteten Hütten der beiden letzten Etappen jedoch für jeden etwas bietet. Aufgrund der Nähe zu unserem Wohnort haben wir unterwegs weder gezeltet noch eine der empfohlenen Übernachtungsmöglichkeiten genutzt, sondern haben uns entweder zum Start bringen und am Ziel abholen lassen, oder an einem der beiden Punkte ein Auto stehen lassen, um später mobil zu sein. Diese Methode ist für Wanderer aus der Gegend absolut zu empfehlen. Außerdem haben wir, auch um den Fahraufwand klein zu halten, immer zwei Etappen zusammengelegt. Das bietet zwar den Vorteil insgesamt nur drei Tage unterwegs zu sein, strafft allerdings auch den Zeitplan auf den jeweiligen Abschnitten selbst und schränkt somit schon ein wenig ein, wenn man unterwegs einfach mal die Beine hochlegen und die Natur genießen möchte. Alles in allem eine tolle Streckenwanderung, die auch Einheimische mit ihrem Abwechslungsreichtum und wirklich schönen Gegenden überraschen wird.

Leider gab es auf der letzten Etappe doch einige Einschränkungen wegen der vielen Niederschläge im Frühjahr, aber auf einem Weg, der praktisch über die gesamte Distanz durch die Natur führt, muss man eben auch mit deren Tücken rechnen. Für Hunde stellt die gesamte Strecke keine große Herausforderung dar, wenn es allerdings nicht so nass ist wie in diesem Frühjahr sollte man seinem Vierbeiner auch etwas Wasser mitnehmen und im Binger Wald darauf achten, den Hund angeleint zu halten.

Weitere Informationen

  • Route Aufstieg: Jägerhaus - Bingen HBF /Bingerbrück
  • Route Abstieg: k.A.
  • Dauer für Aufstieg: 2,5 Stunden
  • Dauer für Abstieg: 1 Stunde
  • Ziel Höhe / Gipfel: 308 m
  • Höhenmeter: 440 m
  • Schwierigkeitsgrad: leicht
  • Empfohlende Wandermonate: Mai - November
  • Klettersteig: nein
  • Sehenswürdigkeiten: Steckeschlääferklamm, Erlebnispfad Binger Wald, Mammutbaum im Forstbotanischen Garten, Kreuzbachklamm, Freigelegter römischer Gutshof, Burg Reichenstein, Burg Rheinstein, Burg Klopp, Mäuseturm, Drususbrücke und Rochusberg
  • Einkehrmöglichkeit: Restaurant Gaggianer, Hotel Restaurant-Rheingau, Forsthaus Heiligkreuz und Forsthaus Jägerhaus
  • Schuhwerk: knöchelhohe Bergschuhe mit guter Profilsohle
  • Trittsicherheit: erforderlich
  • Schwindelfrei: erforderlich
  • Wanderkarte: Wanderkarte Soonwaldsteig, Leporello, ISBN-13 978-3899206517
  • Weiterempfehlen: ja - ich würde die Tour wieder machen
  • Hinweis:

    Die Benutzung des Tourenberichtes erfolgt auf eigenes Risiko. Es wird keine Haftung für etwaige Unfälle und Schäden jeder Art übernommen.

Bastian D.

Ich komme aus dem schönen Hunsrück und bin hauptsächlich auf den hier nur so aus dem Boden schießenden Wanderwegen unterwegs. Immer mit dabei ist mein Hund Kenny, der mich ohne Rücksicht auf das Wetter oder meine Tagesform nach draußen treibt.Außerdem bin ich zertifizierter Wanderführer und biete (nicht nur) für Gäste unserer Ferienwohnung Dickbaums geführte Wanderungen an. Ich hoffe meine Touren- und Testberichte sind hilfreich und würde mich freuen, Leser von wandersuechtig.de als unsere Gäste begrüßen zu dürfen.

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